Eine Geisel verlässt Jolo

Erhoffte Freilassung aller Entführten nach vier Monaten auf den Philippinen trotz libyscher Intervention geplatzt

JOLO afp ■ Auf den Philippinen ist die Hoffnung auf die sofortige Freilassung aller Entführten am 119. Tag erneut geplatzt. Auf der Insel Jolo ließen die Muslim-Rebellen von Abu Sayyaf gestern zunächst nur eine ihrer Geiseln frei, die philippinische Köchin Lucrecia Dablo. Damit befinden sich noch 16 Geiseln in der Gewalt der Entführer, darunter die beiden Deutschen Marc und Werner Wallert. Chefunterhändler Aventajado äußerte sich zuversichtlich, dass heute weitere Geiseln freikommen. Zugleich warnte er die philippinische Militärführung erneut vor einem Eingreifen, nachdem Truppenbewegungen weitere Freilassungen vereitelt hatten. Der libysche Unterhändler Assaruk schraubte die Erwartungen, dass alle Geiseln heute freigelassen werden könnten, zurück. Er deutete nur mögliche weitere Freilassungen für „morgen und die nächsten Tage“ an.

Dablo gehörte zur Gruppe der ersten Geiseln, die am Ostersonntag auf der malaysischen Ferieninsel Sipadan entführt worden waren. Nach dem Verlassen des Dschungelverstecks wurde sie in der Militärbasis Tagbak von Chefunterhändler Aventajado empfangen und anschließend nach Zamboanga geflogen.