Ratternde Zeitmaschine

■ Expo-Projekt und orange Kühe: Am Sonntag beginnt die Ausstellung über „zeiten:der:stadt“

Seit Tagen schon verkünden es orange-blaue Kühe allen Menschen, am Sonntag ist es soweit: Dann wird in der unteren Rathaushalle eine Ausstellung eröffnet, die dem EXPO-Projekt „zeiten:der:stadt“ Gestalt verleihen soll. Und das ist gar nicht so einfach.

Schließlich ist das ganze Projekt konzeptionell angelegt und entsprechend sperrig in seiner Wirkung. Die Grundidee: Die Organisation des Alltags verbraucht immer mehr Zeit. Eine neue „Zeitpolitik“ soll Abhilfe schaffen, genauer: Vereinbarungen zwischen den BürgerInnen und wichtigen „Taktgebern“ – Ämtern, Betrieben, ÖPNV.

Die Ausstellungsmacher haben sich spürbar Mühe gegeben, die einzelnen Teilprojekte zu visualisieren. Im Bereich „Schul:Zeiten“ wurden sieben Ranzen an eine Stellwand montiert. Hier können die Besucher ihre auf Zetteln notierte Meinung über schulische Betreuungsangebote einwerfen. Bei den „Poli:Zeiten“ nebenan tönt Volkes Stimme aus einer Notrufsäule: Interviews zum subjektiven Sicherheitsgefühl. Eine rasselnde Zeitmaschine, Spielangebote, Projektionen und jede Menge kuh-farbene Ausstellungsarchitektur gehören ebenfalls zum Angebot.

Den größten Nutzwert wird – so ist zu hoffen – das „Bürgeramt 2000“ haben: Täglich zwischen zehn und 20 Uhr werden leibhaftige Behördenleut' zugegen sein, um Dienstleistungswünsche online zu befriedigen. Reisepaß, Wohngeld, „Lebensbescheinigung“, Fischereidokumente – all das soll man hier bekommen können – sogar am Samstag. Drehbare Flachbildschirme strahlen größtmögliche verwaltungstechnische Innovationskraft aus. Und gelbe Säcke gibt's auch.

hase