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SPD: Werften nicht abschreiben

■ Böhrnsen besuchte Bremerhavener Betriebe

„Ich sehe das nicht als sterbende Altindustrien“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Jens Böhrnsen nach einem Besuch bei Bremerhavens Schiffbau-Betrieben. Die Lloyd-Werft habe Neubauaufträge mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Markt und die SSW-Werft stehe in konkreten Verhandlungen. Die SSW hatte sich mit dem Spapellauf der „Nils Holgersson“ wieder als Schiffbau-Adresse zurückgemeldet.

Böhrnsen versicherte, dass das Land die Werften „nicht im Regen stehen lassen“ dürfe, wenn Anträge auf Schiffbauhilfe gestellt würden. Mit dem Bund ist ein „Topf“ von 72 Millionen Mark für Bremen vereinbart, von dem das Land zwei Drittel zahlen muss. Auch die SPD-Fraktion ist seit längerem der Ansicht, dass Berlin 50 Prozent zahlen sollte, das sei aber „schwer durchsetzbar“, meinte Böhrnsen. Im Bremer Doppeletat 2000/2001 ist für anstehende Schiffbauhilfen keine Mark eingeplant. Bürgschaften für die Bauzeit-Finanzierung könne es in Bremen „nur in Ausnahmefällen geben“, bestätigte Böhrnsen die Position des Wirtschaftssenators. „Sind die Werften aus eigener Kraft auf Dauer wettbewerbsfähig? Diese Frage muss gestellt werden“, hat Josef Hattig gegenüber der Welt formuliert. Solche vieldeutigen rhetorischen Formulierungen erwecken in Bremerhaven den Eindruck, dass Bremen den Schiffbau abgeschrieben hat. Auch dagegen richtiete sich der Besuch des SPD-Fraktionsvorsitzenden. K.W.

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