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Schwarze Null

Jahreshauptversammlung der Holzmann AG: Aufsichtsrat verweigert ehemaligen Vorständen die Entlastung

FRANKFURT taz ■ Stundenlang, mal laut, mal leise, pastoral sanft oder optimistisch laut – Konrad Hinrichs, der Vorstandsvorsitzende der noch immer maroden Philipp Holzmann AG, zog gestern auf der Jahreshauptversammlung des Baukonzerns alle Register. Die rund 200 Aktionäre nahmen seine Rede verhalten wohlwollend auf – immerhin brachte Hinrichs eine Darlehenszusage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über 125 Millionen Mark mit. Und offerierte die erste schwarze Null seit fünf Jahren in der Bilanz.

Nach 600 Millionen Mark Verlust in den ersten vier Monaten dieses Jahres habe sich das Blatt im Mai gewendet – die Restrukturierungsmaßnahmen kämen endlich zum Tragen. Hinrichs betonte dabei vor allem die Reduzierung der Hauptniederlassungen von 40 auf 7.

Für den Verlust von insgesamt 2,7 Milliarden Mark machte Hinrichs vor allem die verfehlte Firmenpolitik seiner Vorgänger verantwortlich. Diese sei nun fast behoben, die Entlassungen, insgesamt 3.800 von fast 30.000, abgeschlossen, die Auslandsaufträge vor allem in den USA trotz angespannter Lage auf dem Bausektor gestiegen. Im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat forderte er die Versammlung auf, den ehemaligen Vorständen Heinrich Binder und Rainer Klee, gegen die die Staatsanwaltschaft ermittelt, die Entlastung zu verweigern.

Kritische Aktionnäre verlangten dies auch für den Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Carl von Boehm-Bezing. Sie verlangten außerdem, dass Hinrichs sich wieder an Kanzler Schröder wende, damit die bei der Rettungsaktion zugesagten 250 Millionen Mark Bundeshilfen endlich ausgezahlt würden. Die Zahlung bedarf noch der Genehmigung der EU. HEIDE PLATEN

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