So früh wie noch nie

■ Der HSV spielt heute gegen Bremen und denkt nicht an Turin und Champions League

Was ist nun wichtiger: Bundesliga oder Champions League? Wenn es nach Trainer Frank Pagelsdorf geht, sollen sich seine Spieler vom Hamburger SV ganz auf die nationale Klasse konzentrieren: „Wir haben alle Bremen und nicht Turin im Kopf“, sagte der Coach gestern. Bei den Fans sieht das ein wenig anders aus. Für die Spiele in der europäischen Königsklasse gegen Juventus Turin am kommenden Mittwoch, Panathinaikos Athen und Deportivo La Coruña gibt es nur noch mit Glück oder auf dem Schwarzmarkt einige Tickets zu ergattern, während das heutige Nordderby gegen Werder Bremen noch lange nicht ausverkauft ist. Das mag auch an der Anstoßzeit liegen: Das Match beginnt bereits um 18.15 Uhr, so früh wie selten im Volksparkstadion. Der übertragende Sender Premiere World hatte darauf bestanden, und so müssen die entgangenen Einnahmen über die Fernsehgelder wieder eingefahren werden.

Wahrscheinlich kommt heute schon der teuerste Einkauf der HSV-Geschichte zum Einsatz. Der tschechische Nationalspieler Milan Fukal könnte den gesperrten Abwehrspieler Andrej Panadic ersetzen. Der für 5,7 Millionen Mark von Sparta Prag gekommene Fußball-Profi hat im Training bereits mit den Stammverteidigern Nico Hoogma und Ingo Hertzsch geübt und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. „Einem Einsatz steht nichts im Wege“, befand Frank Pagelsdorf. Defintiv festlegen wollte sich der Coach allerdings noch nicht. Fukal selbst fühlt sich immerhin schon jetzt wohl in Hamburg: „Ich hatte ein gutes Gefühl. Das sind hier alles sehr gute Fußballer und freundliche Jungs“, sagte der Tscheche, der in seiner neuen Heimat schon ein Haus gefunden hat. else/lno