Hanau konkurrenzlos

Angeblich bietet britische Firma BNFL Russland Plutoniumfabrik an. BNFL: „Reine Spekulation“

DUBLIN/BERLIN taz ■ Als „reine Spekulation“ bezeichnete Paul Vallance, Sprecher der britischen BNFL (British Nuclear Fuel Limited) gestern gegenüber der taz angebliche Pläne seines Unternehmens, der russischen Regierung eine Plutoniumfabrik anzubieten. Die Berliner Zeitung hatte in ihrer gestrigen Ausgabe behauptet, BNFL plane ein Konkurrenzangebot zur Siemens-Plutoniumfabrik, die derzeit noch in Hanau steht, demnächst aber nach Russland exportiert werden soll.

Die britische sollte gegenüber der deutschen Anlage den Vorteil haben, dass sie 20 Prozent billiger sei. Zudem könne sie „schlüsselfertig“ geliefert werden, während bei der Hanau- er Variante noch zusätzliche Komponenten gefertigt werden müssten, die teilweise in Russland hergestellt würden.

Laut Berliner Zeitung „präferiere Moskau die britische Anlage, sollten die deutschen Stromkonzerne bei ihrer zurückhaltenden Position bleiben“. Siemens sei jedoch sehr daran gelegen, dass der Hanauer Export zustande kommt: Schließlich habe erst kürzlich der russische Atomminister Jewgenij Adamow den deutschen Konzern ermuntert, neue Atomkraftwerke in Russland zu bauen. RASO/KK

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