Prügel nach dem Match

■ Skins schlugen Spieler von Eimsbütteler Volleyballer-Team zusammen

Die Spiele waren gut gelaufen, doch das ist allen im Nachhinein egal. Drei Verletzte – so lautet die Bilanz der auf die Volleyball-Matches am Samstag folgenden Nacht. Spieler des Eimsbütteler TV, auf einem Turnier in Osterholz bei Bremen, wurden von einer Gruppe Skinheads angegriffen und auf der Straße zusammengeschlagen.

Es war gegen 4.30 Uhr, als sechs der Spieler auf dem Weg von der „Players-Party“ zu ihrem Schlafplatz waren. Auf der Bahnhofstraße kam ihnen eine Gruppe von 12-15 Bremer Fußballfans entgegen. Zunächst hielt man diese schlicht für Fans, bis einige der Volleyballer bei den Skins Shirts mit dem Schriftzug „Club 88“ und eintätowierte Hakenkreuze entdeckten. „Das waren eindeutig rechte Hooligans“, sagt Volleyballer Felix Braun, der schließlich von seinen Teamkollegen zu Hilfe gerufen wurde. Denn nachdem ein Skin-Girl ihre Freunde ermuntert hatte: „Haut denen aufs Maul“, schlugen die Hooligans zu. Fünf Spielern gelang zunächst die Flucht, einer bekam CS-Gas in die Augen und stolperte zu Boden. Dort traten die Skins auf ihn ein. Teamkollegen, die ihm zu Hilfe eilen wollten, wurden selber mit Schlägen, Tritten und einer Eisenkette traktiert. Einer der Eimsbütteler muss womöglich noch mehrere Tage im Krankenhaus bleiben. Es besteht der Verdacht, dass durch das CS-Gas Wasser in seine Lunge gelangte.

Die Polizei in Osterholz bestätigt, dass Skins „plötzlich und grundlos“ auf die Eimsbütteler einprügelten. Die Beamten nahmen drei Täter fest. Die Volleyballer hatten aufgrund der Vorfälle die restlichen Spiele abgesagt und waren vorzeitig nach Hamburg zurückgefahren. Gestern abend beriet der Verein über weitere Schritte.

Elke Spanner