Gläserne Telefonkunden

BERLIN taz ■ Die Deutsche Telekom hat Ärger mit dem Verbraucherschutz: Ein „Unding“ sei es, dass das Unternehmen „klammheimlich“ eine Funktion eingeführt hat, die es jedermann ermöglicht, fremde Telefonanschlüsse zu überwachen, beschwerte sich die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände gegenüber der taz. Auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz im Bereich Telekommunikation äußert „auf den ersten Blick Bedenken“.

Im Gegensatz zu anderen Leistungsmerkmalen des digitalen T-Net wie der Übermittlung der Rufnummer des Anrufers an den Angerufenen lassen sich „Rückruf bei Nichtmelden“ und „Rückruf bei Besetzt“ nicht abschalten. Dies und die Tatsache, dass die Telekom ihre Kunden nicht einmal über die Funktion informiert hat, ruft besondere Verärgerung hervor. „Bei diesen Leistungsmerkmalen besteht die Gefahr, dass sie vom Anrufenden missbraucht werden“, warnt Werner Hülsmann vom Forum InformatikerInnen für den Frieden (FIfF). Mit den Funktionen kann jeder Inhaber eines ISDN-Anschlusses überprüfen, wann und wie lange jemand anderes telefoniert. Daraus ergeben sich ganz neue Kontrollmöglichkeiten. SPI

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