Ost gleicher als West

Neue Statistik: In Ostberlin gibt es mehr Computer als im Westteil. Zahl junger Sozialhilfeempfänger verdoppelt

Im Osten Berlins verfügen mehr Haushalte über einen Computer als im Westen. Demnach hatten 47 von 100 Haushalten im Ostteil der Stadt 1998 einen Personal-Computer, einen Laptop oder ein Notebook. In Westberlin waren es nur 42 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Landesamt in einer gestern vorgestellten Dokumentation.

Anrufbeantworter gehörten in den östlichen Bezirken zu 57 Prozent der Haushalte. Im Westen galt das nur für 50 von 100 Haushalten. Bei Mobiltelefonen (15 Prozent) und Internetzugang (12 Prozent) führte allerdings Westberlin knapp vor der östlichen Stadthälfte. Mit diesen Werten liegt Berlin insgesamt über dem Bundesdurchschnitt.

Aus der Dokumentation geht auch hervor, dass in der Hauptstadt immer mehr Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von Sozialhilfe leben. Zwischen 1991 und 1999 hat sich die Zahl mit 92.000 junge Menschen (plus 113 Prozent) mehr als verdoppelt. Insgesamt war im vergangenen Jahr etwa jeder zwölfte Einwohner (275.000 Menschen) in der Stadt Sozialhilfeempfänger. Daraus ergibt sich ein Anstieg um knapp 74 Prozent im Vergleich zu 1991. In den vergangenen Jahren veränderten sich auch die Familienformen in der Hauptstadt. Immer mehr Kinder wachsen bei Alleinerziehenden oder nicht verheirateten Paaren auf und damit nicht in der „klassischen Familie“.

Die Arbeitslosigkeit stieg im Zeitraum 1991 – 1999 deutlich an. 1991 meldeten sich 180.000 Menschen arbeitslos. Im vergangenen Jahr waren es 88.000 mehr. In der Industrie ging mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze verloren. 1991 waren noch 264.000 Menschen beschäftigt. Im vergangen Jahr zählten die Statistiker nur noch 148.000 Personen. DPA