: Kranker Streit um kranke Kassen
Seit einigen Tagen beschimpfen sich Vorstands-Herren von Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) und Landesverband Nord der Betriebskrankenkassen heftig und öffentlich. Von Vertragsbruch, Lüge und Preistreiberei ist da die Rede. Heute wollen die Streithähne sich – vielleicht – wieder an einen Verhandlungstisch setzen.
Streitpunkt ist das Budget, das LBK und Kassen zwei Jahre im Voraus vereinbaren. Die Gesamtsumme muss dann jeweils in Tagespflegesätze umgerechnet werden. Nun liegen die Patienten in den LBK-Krankenhäusern durchschnittlich nicht mehr zehn, sondern nur noch neun Tage. Deshalb will der BKK-Landesverband Nord dem vereinbarten Budget nun nicht mehr zustimmen, sondern vom Sparen auch etwas haben. Der LBK hingegen vertritt die Ansicht, dass in weniger Tagen die gleichen Leistungen erbracht würden und ihm deshalb sehr wohl das vereinbarte Budget zustehe.
Nun mischt sich auch die Hamburgische Krankenhausgesellschaft ein, schlägt sich auf die Seite des LBK und weist den Vorwurf des BKK-Verbandes zurück, Hamburgs Krankenhäuser seien zu teuer. HKG-Geschäftsführer Jürgen Abshoff: „Die BKK Nord sollte lieber vor der eigenen Haustür kehren! Offenbar missbrauchen die Betriebskrankenkassen die Hamburger Krankenhäuser als Sündenbock, um von hausgemachten Problemen abzulenken.“ san
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen