: Blühender Umsatz
Jährlich werden weltweit für rund sieben Milliarden US-Dollar Schnittblumen gehandelt. Am meisten importiert Deutschland (acht Millionen Mark Umsatz im Jahr). Der nach Holland zweitgrößte Exporteur ist Kolumbien. Handelsdrehscheibe sind die holländischen Blumenbörsen, an denen die Preise täglich neu festgesetzt werden. Vom Endverkaufspreis einer jeden Blume verbleiben nur etwa zehn Prozent in den Herstellerländern.
Der Anteil der Entwicklungsländer am Blumenanbau wächst, denn er gilt als stabiler Devisenbringer. Der große Konkurrenz- und Modernisierungsdruck führt zu immer kapitalintensiveren Produktionsmethoden und damit zu Konzentrationsprozessen.
Die Blumenkampagne von FIAN, Brot für die Welt und terre des hommes hat seit 1990 die sozial- und umverweltverträgliche Produktion von Schnittblumen in Ländern des Südens zum Ziel. Direktes Ergebnis ist das Flower Label Programm (FLP), das in Deutschland neben den genannten NGOs der Verband des Blumen-Groß- und Importhandels (BGI), der Fachverband der Deutschen Floristen, die IG Bauen Agrar Umwelt und verschiedene Produzenten mittragen.
Bislang beteiligen sich 47 Betriebe aus Ecuador, Kenia, Tansania und Simbabwe am FLP. Die Einhaltung von international anerkannten Sozial- und Umweltstandards wird durch unabhängige Fachleute überprüft. In den elf FLP-Plantagen Simbabwes haben alle Arbeiterinnen seit neuestem Festverträge und das Recht auf bezahlten Mutterschaftsurlaub. Pestizide müssen sorgfältig und sparsam eingesetzt werden, weitere Maßnahmen sind sparsame Wassernutzung oder umfassendes Recycling. Mehr: www.fian.de
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