Züge – nötiger denn je

■ Parlament einstimmig gegen IR-Streichung

Ein paar politische Mini-Scharmützel am Rande, aber sonst zeigten sich die Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft selten einmütig: Gegen die geplante Streichung der InterRegio-Verbindungen in Bremen müsse der Senat intervenieren, sonst werde man vom Fernverkehrsnetz abgekoppelt.

Kritik gab es allerdings zu den Verhandlungen des Senats mit mit Bahnchef Hartmut Mehdorn. Vor allem der SPD-Abgeordnete Wilfried Töpfer zeigte sich „enttäuscht“ über den Ausgang des Mehdorn-Besuchs: Henning Scherf (SPD), Josef Hattig (CDU) und Christine Wischer (SPD) konnten Mehdorn keine Zugeständnisse abringen. Bei den Gesprächen der Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen dagegen sei immerhin noch ein bisschen gerettet worden, so Töpfer.

„Aber was passiert, wenn die Bemühungen des Bremer Senats wirklich keinen Erfolg haben“, fragte Dieter Mützelburg. Bevor mit dem Sommerfahrplan 2001 Schluss mit dem Fernverkehr ist, sei Eigenintiative gefragt. Möglicherweise könne Bremen ja private überregionale Anbieter beauftragen, die die Region anbinden.

Die Bahn argumentiere immer, dass allein der ICE nach Bremerhaven 2,7 Millionen Mark im Jahr kostet, aber nur zu 20 Prozent ausgelastet ist, erklärte Hattig. Man müsse klarmachen,dass strukturschwache Regionen durch rein betriebswirtschaftliche Kalkulationen nicht gefördert würden. pipe