Immer wieder montags

■ Castoren aus dem AKW Stade sollen bereits im November rollen

Schon im November sollen die Castor-Transporte aus dem Atomkraftwerk Stade wieder aufgenommen werden. Immer montags – am 13., 20. und 27. 11. – soll nach Informationen der taz hamburg je ein Transport auf der Schiene in die französische Wiederaufarbeitungsanlage La Hague erfolgen. Mindes-tens ein Behälter des Typs TN, der für den Transport hochradioaktiver Brennelemente geeignet ist, befindet sich seit mehreren Tagen bereits auf dem Werksgelände.

Insgesamt hat Stade-Betreiber Eon fünf Transporte abgebrannter Brennstäbe beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter beantragt. Eine Eon-Sprecherin bekräftigte gestern auf Nachfrage, dass der Konzern mit baldigen Genehmigungen rechne. Das AKW sei darauf angewiesen, vor der nächsten Revision im Frühjahr verstrahlte Brennstäbe abzutransportieren. Sonst müsste der Reaktor zumindest in seiner Leistung gedrosselt werden, da in den Abklingbecken keine Lagerkapaziäten für weitere Brennelemente mehr zur Verfügung stünden.

Eon scheut aus wirtschaftlichen Gründen den Bau eines Zwischenlagers am Uralt-Meiler in Stade. Deshalb gab der Konzern vor einer Woche bekannt, das AKW an der Unterelbe lieber vorzeitig im Jahr 2003 stillzulegen.

Erfahrungsgemäß werden Atomkraftgegner wohl versuchen, den Transport per Bahn zu verhindern. Die Route der Castoren dürfte von Stade über Harburg zum Rangierbahnhof Maschen verlaufen und von dort in Richtung Hannover oder über die Güterstrecke nach Buchholz und Bremen führen.

Die Anti-Castor-Initiative „X-Tausend mal quer“ berät zur Zeit über eine mögliche Blockade vor dem AKW Stade. Zu erwarten ist eine Auftaktdemonstration in Stade am Wochenende 11./12. November. „Definitives“, so ein Sprecher, solle am kommenden Sonnabend auf einem Treffen aller norddeutschen Anti-Atom-Gruppen geklärt werden. Sven-Michael Veit

Aktuelle Informationen über die Proteste gegen den angekündigten Castor-Transport aus dem badischen AKW Philippsburg gibt es beim Anti-Atom-Büro unter Tel.: 390 92 22.