Mehr Dioxin im Kindergarten

BERLIN taz ■ Auch zwanzig Jahre nach der Verwendung von Holzschutzmitteln, die Pentachlorphenol (PCP) enthalten, lassen sich in der Luft giftige Rückstände nachweisen. Vor allem Wärme und Luftfeuchtigkeit tragen dazu bei, dass sich die Konzentration der als Nebenprodukt von PCP entstehenden Dioxine und Furane mit den Jahren sogar erhöht statt abbaut. Beide Stoffe werden verdächtigt, Krebs erregend zu sein. Den stärksten Einfluss auf die Konzentrationszunahme haben Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Das ist das Ergebnis der jetzt veröffentlichten Doktorarbeit von Karl-Heinz Jacobs an der Uni Bochum. Er untersuchte zwischen 1990 und 1994 insgesamt 15 Kindergärten in Köln und Mönchengladbach. Alle 15 wiesen Dioxin-Werte auf, die über dem in der Fachliteratur empfohlenen Sanierungsgrenzwert lagen. 13 davon sind daher inzwischen abgerissen worden. Wie viele Kindergärten, bei deren Bau in den 70er-Jahren PCP-behandeltes Holz verwendet wurde, bundesweit noch stehen, ist nicht bekannt. KK

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