Wagner-Konzert in Israel

TEL AVIV ap ■ Unter Verweis auf die Meinungsfreiheit hat ein israelisches Bezirksgericht am Dienstag die Einsprüche von Überlebenden des Holocaust gegen die für Freitag geplante Aufführung des „Siegfried-Idylls“ von Richard Wagner durch das Symphonieorchester von Rischion Letzion abgewiesen. Die Werke des für seinen Antisemitismus bekannten Komponisten sind seit Gründung des jüdischen Staates mit einem informellen Aufführungsverbot belegt. Bereits mehrfach scheiterten Versuche renommierter Orchester, Musik von Wagner öffentlich darzubieten, an den Protesten Überlebender der Judenverfolgung. Der Leiter des Orchesters von Rischion Letzion verteidigte die Aufführung des 1869 komponierten Konzertstücks mit dem Hinweis, es sei an der Zeit, die Musik Wagners und die Person auseinanderzuhalten.