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Serben boykottieren

An diesem Wochenende finden die ersten freien, demokratischen und von internationalen Organisationen überwachten Wahlen im Kosovo statt. Mehr als 1,2 Millionen Wähler werden an die Urnen gehen und in 32 Distrikten ihre Vertreter in die lokalen Parlamente schicken. Die Wahlen am Wochenende gelten als Vorlauf für Parlamentswahlen, die im nächsten Jahr stattfinden sollen. Die im Kosovo verbliebene serbische Bevölkerung – noch rund 100. 000 Menschen – hat die Registrierung für die Wahlen in ihrer großen Mehrheit verweigert. Das im Sommer noch regierende Milošević-Regime gab die Linie vor: Die international organisierten Wahlen seien nicht rechtens, nur der serbische Staat, nicht aber die internationale Gemeinschaft dürfe Wahlen organisieren. Nur eine verschwindende Minderheit – 6.500 Serben, allesamt Anhänger der Opposition zum Regime – wagte den Schritt. Und der bedeutet im Kern, dass diese Wenigen den Status des Kosovo als von der internationalen Gemeinschaft verwalteten, autonomen Region akzeptieren. Die anderen Minderheiten, rund 100.000 Bosniaken und Goranj – das sind muslimische Serben –, die Türkisch sprechende Bevölkerung und ein Teil der Roma nehmen an dem Wahlprozess teil. E.R.

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