Die „schwarze Liste“ wird kürzer

NS-Entschädigungsfonds verzeichnet nach Veröffentlichung zahlungsunwilliger Firmen 10 Millionen Mark Einnahmen

BERLIN taz ■ Nach der Veröffentlichung einer Liste mit den Namen bislang nicht am Entschädigungsfonds für ehemalige NS-Zwangsarbeiter beteiligter Firmen durch die taz und das ARD-Magazin „Kontraste“ konnte die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft gestern neue Beitritte verzeichnen. Zu der bislang gesammelten Summe von 3,3 Milliarden Mark sei in den vergangenen beiden Tagen ein Betrag „im Zehn-Millionen-Bereich“ hinzugekommen, sagte der Sprecher der Stiftungsinitiative, Wolfgang Gibowski, gestern. Der Abdruck habe einige Firmen „beeindruckt und zum Beitritt veranlasst“.

Die von der Stiftungsinitiative geführte Übersicht nennt 189 Firmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Mark, die dem Fonds bisher fern geblieben waren.

Angesichts des bevorstehenden Abdrucks war das Möbelhaus Ikea Deutschland am Donnerstag ebenso beigetreten wie der Süßwarenhersteller Ferrero.

Zuvor hatten Vertreter von SPD und Bündnis 90/Die Grünen bereits eine Veröffentlichung der „schwarzen Liste“ gefordert. SPD-Fraktionschef Peter Struck sagte, nur durch dieses Druckmittel könnten die fehlenden 1,7 Milliarden der Wirtschaft aufgebracht werden. NM

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