montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens:
Manchmal, wenn der Zeitgeist mich kitzelt, muss ich sofort losschreiben. Meistens fällt mir irgendwas Knackiges zum Thema Deutschland ein, zum Beispiel „Die knackigen neuen Deutschen“ oder „Die neuen knackigen Deutschen“ oder „Deutschland immer knackiger“ oder so. Dann geht mir immer auf, dass die herrschenden Linksintellektuellen, zu denen leider auch ich einmal gehörte, aber auch so was von beknackt sind. Die grünen Kinder des Postfaschismus, die das schlechte Gewissen der Welt und sich selbst gegenüber zum kleinsten gemeinsamen Nenner erklären, sind auf der Verliererstraße. Gefragt sind wandlungsfähige Leute wie ich, Meinhard Rohr, die etwas verstehen von Jungdynamikern und der Generation Ich. Was diese Generation von anderen unterscheidet, ist nämlich, dass sie statt eines ideologischen Entweder-oder ein pragmatisches Sowohl-als-auch bevorzugt. So wie ich. Passt dazu nicht das ikonographische Leitbild des springenden Lachses? Nein? Schade.
Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.
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