Ungestörtes Kraut

■ Neues Wegenetz in Boberger Niederung

Die Boberger Wanderdüne bewegt sich pro Jahr 10 Zentimeter in Richtung Mümmelmannsberg. Von dort aus strömen vor allem Wochenendausflügler in das 350 Hektar große Naturschutzgebiet Boberger Niederung. Sie sollen umherspazieren können ohne seltene Tier- und Pflanzenarten wie die Heidelerche oder das Knabenkraut zu stören.

Darum hat der Naturschutzverband Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) gestern seine vier neuen „Natur-Info-Wege“ in dem Gebiet eröffnet. Bei der Erarbeitung des insgesamt 14 Kilometer langen Wegenetzes wurde die GÖP finanziell von der HEW-Umweltstiftung unterstützt. Mit dem Geld konnte der GÖP-Biologe Torben Piel Trampelpfade sperren und die verbliebenen breiteren Wege erweitern. „So stehen den Tieren größere Rückzugsgebiete zur Verfügung“, sagt der Biologe. Farbige Markierungen weisen nun Moor- und Wiesenwege aus.

Außerdem informieren große Holztafeln die Spaziergänger über Wachtelkönig, Weißdornsträucher und das Wegenetz. Die Erfahrungen aus diesem Projekt will die GÖP „zum Wohle der Natur zukünftig auch in anderen Naturschutzgebieten Hamburgs umsetzen“, sagte deren Vorsitzender Jens Kerstan. top