schmökels fluchten

Mord und Missbrauch

Hundertschaften von Polizei und des Bundesgrenzschutzes suchten auch gestern in Brandenburg und Sachsen nach dem flüchtigen Sexualstraftäter Frank Schmökel. Der als gefährlich geltende Mann hat nach Vermutungen der Polizei einen 60 Jahre alten Berliner in seinem Haus erschlagen und dessen Auto gestohlen. Er soll die Tat am Telefon seinem Psychiater gestanden haben.

Am 25. Oktober hatte der psychisch kranke Schmökel während eines Besuchs bei seiner Mutter im brandenburgischen Strausberg eine Zigarettenpause zweier seiner Begleiter genutzt, den dritten und auch seine Mutter mit einem Messer niederzustechen und zu fliehen. Es war bereits die sechste Flucht Schmökels, der 1995 wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern und versuchten Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt worden war.

Der Fall hatte zu heftigen Angriffen auf das Potsdamer Gesundheitsministerium und dessen Chef Alwin Ziel (SPD) geführt. Zwar sind nach bisherigem Stand der Ermittlungen die beiden Bewacher schuld daran, dass Schmökel fliehen konnte. Gleichwohl lieferten Boulevardzeitungen Einzelheiten aus dem Leben Schmökels, die die geschlossene Anstalt Neuruppin und das zuständige Ministerium in schlechtem Licht erscheinen lassen.

Bereits auf seiner ersten Flucht im Jahr 1994 hatte Schmökel ein damals zwölfjähriges Mädchen vergewaltigt.