TUI erwirbt schwarzes Schaf

BERLIN taz ■ Peinliche Entdeckung für Europas größten Reiseveranstalter: Mit der am vergangenen Montag angekündigten Beteiligung an dem Unternehmen Anfi del Mar S. A., das Ferienwohnrechte vertreibt, hat TUI offenbar danebengegriffen. Noch bei der Vorstellung des Deals hatte es geheißen, die neue TUI-Tochter arbeite nach den europäischen Richtlinien und unterscheide sich dadurch von den vielen schwarzen Schafen in der Time-Sharing-Branche für Ferienwohnungen, die immer wieder mit dubiosen Geschäftspraktiken auffallen. Das ist offenbar falsch. Inzwischen wirft nach der Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz auch die Stiftung Warentest der Anfi vor, sich Drückermethoden zu bedienen. Wie der dortige Time-Sharing-Spezialist Claus Eschemann der taz mitteilte, hat die Stiftung das Unternehmen gestern auf die rote Liste gesetzt, nachdem neue Fälle bekannt geworden sind, in denen es unlautere Methoden angewandt hat. Anfi vertreibt Ferienwohnrechte auf Gran Canaria und in der Schweiz. TUI hatte sich von der Beteiligung 15 Prozent Rendite versprochen – eine Marge, die mit Pauschalreisen kaum zu erreichen wäre.

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