: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening
Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden. City
American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe
„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City
Der Apfel Iran/Frankreich 1997, R: Samira Makhmalbaf, D: Masoumehr Naderi
„Eine authentische Kaspar-Hauser-Geschichte: Im Süden Teherans hat ein Tagelöhner seine zwei zwölfjährigen Töchter seit Geburt zu Hause eingesperrt – angeblich, weil er sie vor der Außenwelt schützen will. Eine von den Nachbarn gerufene Sozialarbeiterin befreit die körperlich und geistig zurückgebliebenen Mädchen und zwingt den Vater zur Einsicht. Das Regiedebüt der zur Zeit der Dreharbeiten erst siebzehnjährigen Tochter des bekannten iranischen Filmregisseurs Mohsen Makhmalbaf ist ein bemerkenswertes zwischen dokumentarischer Nähe und märchenhafter Überhöhung wechselndes Gleichnis auf die politische Verriegelung des Landes.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema
The Art of War USA 2000, R: Christian Duguay, D: Wesley Snipes, Anne Archer
„Actionheld Wesley Snipes befindet sich in der Rolle eines buddhistischen Martial-Arts-Spezialisten in seinem Element in diesem Verschwörungsthriller, der von Christian Duguay als Mischung aus John-Woo-Eleganz und Jerry Bruckheimer-Overkill inszeniert wurde. Zwar spielen die zahlreichen Actionszenen eine deutlich größere Rolle als die verworrene Handlung, aber Spaß dürfte die Zielgruppe allemal haben.“ (Blickpunkt Film) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)
Auslandstournee Deutschland 2000, R: Ayse Polat, D: Hilmi Sözer, Özlem Blume
Deutsch/türkisches Roadmovie über einen türkischen Nachtclub-Sänger, der mit der elfjährigen Tochter eines Freundes nach Istanbul und zurück reist, wobei die beiden sich näherkommen. Kino 46
B
Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson
„Zwei junge Frauen hinterlassen auf einer mörderischen Lustreise zerschossene Opfer bzw. gemetzelte Sexualpartner. Es herrschen pornographische Verhältnisse beim Töten und Verkehren in Virginie Despentes' Verfilmung ihres eigenen Romans. Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetrationen kann man sich verlassen. Kurzum, man weiss schon: Tabubruch! Im Übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck. Normalerweise würden wir das ja einfach einen schlechten Film nennen, der den Skandal nicht wert ist, den er bereits gemacht hat.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg
Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel
„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City
Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich
„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert.. City
Blair Witch 2 USA 2000, R: Joe Berlinger, D: Tristen Skylar, Stephen Barker Turner
„Gut ein Jahr nach der verblüffenden Pseudo-Dokumentation „The Blair Witch Project“ beginnt der Spuk von neuem. Leider ist vom Schnitzeljagd-Charme des ersten Teils nichts übrig: Zwar verulkt Regisseur Joe Berlinger anfangs den irrwitzigen Erfolg des Billig-Schockers, in dem ein paar altkluge Filmstudenten bei ihrer Hexenjagd im Wald mysteriös zu Tode kamen. Dann aber schustert er aus lauter bewährten Versatzstücken eine Schauersaga zurecht, die keine Hexe aus ihrem Versteck locken würde. Damit nicht genug: „Blair Witch 3“ ist bereits in Planung.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
Boys Don't Cry USA 1999, R: Kimberley Pierce, D: Hilary Swank, Cloe Sivigny
Intensiver Spielfilm über das Schicksal von Teena Brandon. Sie war eine junge Frau, die ihr Leben lieber als der Junge Brandon Teena leben wollte und es dabei tragisch verlor. Eine wahre Geschichte und ein Oscar für Hilary Swank in der Hauptrolle. (hip) City
Die Bremer Häfen Bremen 2000, R: Ulrich Scholz
Das neue Heimatkunde-Video des Teams, das schon die beiden Filme „Bremen Historie“ produzierte. Schauburg
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba
25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City (OmU)
C
Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergman / Originalfassung ohne Untertitel
„Ingrid Bergman became a popular favorite when Humphrey Bogart, as Rick, the most famous saloonkeeper in screen history, treated her like a whore. Although their romance was certified by a collection of Academy Awards, they didn't press their luck and never appeared together again. In the role of the cynic redeemer by love, Bogart became the great adventurer-lover of the screen during the war years. In this film he established the figure of the rebellious hero - the lone wolf who hates and defies officialdom (and in the movies he fulfilled as universal fantasy: he got away with it). It's far from a great film, but it has a special appealingly schlocky romanticism, and you're never really pressed to take its melodramatic twists and turns seriously.“ (Pauline Kael) New English Film Night im Bürgerzentrum Neue Vahr
The Cell USA 2000, R: Tarsem Singh, D: Jennifer Lopez, Vincent Vaughn
„Mit Hilfe einer neuartigen experimentellen Therapie kann die Psychologin Catherine in das Unterbewusstsein von Koma-Patienten reisen. FBI-Agent Peter bittet sie, in den Verstand des komatösen Serienkillers Sargher einzutauchen, um dort den Ort des Verstecks des letzten Opfers von Starger in Erfahrung zu bringen. Ein bizarrer Trip für Catherine beginnt – und ein Kampf gegen die Zeit. An der Schnittstelle zwischen „Seven“ und eines Nine-Inch-Nails-Clips siedelte Videoclip-Spezialist Tarsem sein mit SM-Ikonographie und -Symbolik prall gefülltes Regiedebüt an. Klar geht ihm Stil und Ästhetik vor Inhalt, und doch gelingt es diesem verblüffenden Kopftrip mit der ätherisch schönen Jennifer Lopez auch als Serienkillerthiller zu überzeugen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, Cinestar, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Passage (Ol)
Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher
„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City, Filmstudio
The Cider House Rules (Gottes Werk und Teufels Beitrag) USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguirre, Michael Caine / Originalfassung ohne Untertitel
„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter für seine von warmherziger Lebensklugheit getragene Geschichte.“ (Bremer) City
D
Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve
„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) Schauburg
Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs
Wie jedes Jahr geht ein Programm mit Kurzfilmen, die mit einem vom Bundeskulturbeauftragten Michael Neumann vergebenen Preis ausgezeichnet sind, auf Tournee durch deutsche Kommunalkinos. Kino 46
Disney's Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton
"Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“-Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) CineStar, CinemaxX, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Passage (Del), Wall (Ol), olitaire (Westerstede)
Das Dschungelbuch USA 1967, R: Wolfgang Reitherman
„Musicalhafter Disney-Zeichentrickfilm nach Rudyard Kiplings phantastischer Geschichte vom indischen Jungen, der im Dschungel von Tieren aufgezogen wird. Streckenweise von vergnüglichem Witz, wenn auch nicht frei von Süßlichkeit.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
E
El angel exterminador - Der Würgeengel Mexiko 1962, R: Luis Bunuel. D: Silvia Pinal, Enrique Rambal / Originalfassung ohne Untertitel !!!
„Nach einem Theaterabend kehrt eine angesehene Gesellschaft in eine Villa zu Abendessen ein, kann anschließend jedoch das Haus nicht mehr verlassen und ist tagelang gezwungen, bei abnehmender Respektierung konventioneller Schranken und zunehmender Aggression der Gäste untereinander, den unerklärlichen zwanghaften Zustand zu ertragen, bis die Rekonstruktion der Ausgangsituation den Bann bricht. Das Interesse für das in mehreren Filmen Bunuels verwendete Motiv von der „geschlossenen Gesellschaft“ findet hier höchste Verdichtung als tiefenpsychologisches und surrealistisches Gleichnis von der sittlichen und existentiellen Bedrohung des Menschen.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder
„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) CineStar, UT-Kino, Lindenhof (Wildeshausen)
Est Ouest Frankreich/Russland/Bulgarien 1999, R: Régis Wargnier, D: Sandrine Bonnaire, Oleg Menschikow, Catherine Deneuve / Originalfassung mit Untertiteln
„Das Melodram erzählte, 1946 beginnend, wie eine tapfere, junge und schöne Französin aus Liebe zu einem Russen durch die Hölle des Stalinismus geht und am Ende gerettet wird, weil der Mann, den sie liebt, sich für sie opfert. Wie immer bei Wargnier wird das mit Aufwand und besten Zutaten aufgetischt und Sandrine Bonnaire ist eine Heroine ohne falschen Kitsch.“ (Der Spiegel) Atlantis
F
Ferien auf Saltkrokan – Das Trollkind Schweden 1965, R: Ole Helbom, D: Torsten Lilliecrona, Louise Edlind
Der dritte Teil dieser Kinderfilmserie, die auf den idyllischen Abenteuern der Bewohner der kleinen Ferieninsel Saltkrokan, ihrer Gäste und der Viecher des Eiland beruht, wie sie sich Astrid Lindgren einst ausdachte. (hip) Atlantis, Music-Hall (Worpswede)
Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton
„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City
Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke
"Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig: wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) City
Fluchtweg nach Marseille Deutschland 1977, R: Ingemo Engström, Gerhard Theuring, D: Katharina Thalbach, Rüdiger Vogler
„Nach dem Roman „Transit“ von Anna Seghers berichtet der Film von den Erfahrungen der deutschen Emigranten des zweiten Weltkrieges. Er folgt ihren Fluchtwegen durch Frankreich bis nach Marseille. Passagen des Romans wechseln mit Aussagen von Zeugen, mit Bildern der Landschaften und Städte, die Schauplätze der Verfolgung waren, und filmischen Dokumenten aus der Zeit der Besatzung Frankreichs. Ein eindrucksvoller, beachtenswerter Beitrag der aus Finnland stammenden Filmemacherin Engström zur deutschen Zeitgeschichte. Seine epische Breite erfordert vom Betrachter Einfühlungsvermögen und Geduld.“ (Lexikon des interntionalen Films) Kino 46
Funny Bones Großbritannien 1994, R: Peter Chelsom, D: Oliver Platt, Jerry Lewis
Die Tränen eines Clowns gehören zu den wirkungsreichsten Tricks der dramaturgischen Künste. In diesem zugleich sehr komischen und bewegenden Film gibt es gleich zwei von diesen weinenden Bajazzos: Jack ist von Natur aus so komisch, dass er eine Gefahr für seine Umwelt darstellt, und Tommy versucht mit allen Mitteln das Publikum zum Lachen zu bringen, bleibt aber doch immer nur im Schatten seines Vaters, des erfolgreichsten Komikers von Amerika. (hip) City
G
Der Gigant aus dem All USA 1999, R: Brad Bird
„Liebevolle und außergewöhnlich bewegende Sci-Fi-Animation, die zur Zeit der McCarthy-Zeit spielt. Unter der Leitung von Brad Bird, der bislang für „Die Simpsons“ arbeitete, gerät das Zeichentrickabenteuer zu einer würdevollen Hommage ans Invasions- und Paranoiakino der 50er Jahre.“ (film.de) Kino 46
Girls United USA 2000, R: Peyton Reed, D: Kirsten Dunst, Eliza Dushku
„Eine Cheerleaderin, die mit ihrer Truppe bereits die nationale Meisterschaft erreichte, erhält die Chance, den Titel zu verteidigen. Doch der Weg zum Erfolg ist mit Intrigen und Niederschlägen gepflastert. Eine vom Thema her „klassische“ Teenager-Komödie, nimmt der Film sein Sujet erstaunlich ernst und entwickelt sich eher in Richtung Sportfilm mit angenehm unzeitgemäßem Charme.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar
Goya Spanien/Italien 1999, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, José Rabal
„Goya, wie ihn der Altmeister des spanischen Films, Carlos Saura, imaginiert, ist ein vulkanisch grollender Malergreis, der 1828 im Exil in Bordeaux schlaflos durch das Labyrinth seiner Lebenserinnerungen wandert. Keine plane Biografie, sondern eine Beschwörung, wobei auch Goya-Klassiker nachgestellt werden und der Kameramann Vittorio Storaro filmtechnisch viel riskiert, um Leben und Werk ineinander zu spiegeln: effektvoll, aber pompös.“ (Der Spiegel) Cinema
Gran Paradiso Deutschland 2000, R: Miguel Alexandre, D: Ken Duken, Regula Grauwiller
„Durch die Energie seiner Psychotherapeutin erfüllt sich der Lebenstraum eines verhärmten querschnittsgelähmten jungen Mannes: Mit Hilfe dreier Strafgefangener und eines Sozialarbeiters gelangt er auf den 4000 Meter hohen Gipfel des Grand Paradiso. Ein Bergdrama ohne überzeugende Dramatik, dafür mit holzschnittartig gezeichneten Personen und Situationen, die lediglich die Stereotypen des Genres bestätigen. Allein einige eindrucksvolle Landschaftspanoramen verleihen dem Film etwas Reiz.“ (filmdienst) CinemaxX, Filmstudio, Ziegelhof (Ol)
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Atlantis, City, Ziegelhof-Kino (Ol)
Der Grinch USA 2000, R: Ron Howard, D: Jim Carrey, Christine Baranski
„Adaption eines in Amerika beliebten Weihnachtsmärchens über eine Fabelwesen mit dünnen Fingern und grünem Zottelfell, das den Menschen den heiligen Abend verdrießen will. Komischer Fantasyfilm, der sich mit immensem Budget und Jim Carrey in der Hauptrolle auf die Suche nach der Bedeutung von Weihnachten macht und trotz seiner wüsten Mischung aus Kitsch und Galle durchaus hintergründige Töne anschlägt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Lindenhof (Wildeshausen)
Gripsholm Deutschland 2000, R: Xavier Koller, D: Heike Makatsch, Ulrich Noethen
„Seinen vordergründig heiteren Roman aus der schwedischen Sommerfrische schrieb Kurt Tucholsky bereits im Exil. In Kollers Verfilmung werden die Ich-Figur des Erzählers und der echte Tucholsky zu einer Person verdichtet. Statt die Scharfzüngigkeit und Angriffslust zu übernehmen, mit der der Kolumnist und Schriftsteller die braunen Umtriebe lange vor 1933 verfolgte, schlägt der Film lieber den Tonfall eines melodramtischen Epos an und richtet sein Hauptaugenmerk auf Kostüm und Ausstattung.“ (tip) CinemaxX, Wall-Kino (Ol)
H
Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja
„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. City
Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles
„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein „Hamlet“ spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet (Ethan Hawke) nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarre rauchen sieht.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg
High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile
„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City
Hollow Man USA 2000, R: Paul Verhoeven, D: Kevin Bacon, Elisabeth Shue
„Der Mann ist streng genommen nicht hohl, sondern unsichtbar, aber hohl ist jedenfalls der Film, in dem er sein Unwesen treibt. Nach dem Vorbild von „Der Unsichtbare“ (1933) testet in diesem Science-Fiction-Thriller ein selbstverliebter Wissenschaftler ein Unsichtbarkeitsserum an sich selbst - nur dass das Gegenmittel dummerweise nicht wirkt. Der Durchsichtige findet schließlich Gefallen an seinem Zustand, immerhin kann er jetzt fremden Frauen an den Busen grapschen. Doch selbst diese Lust am ungestraften Voyeurismus wurde von Regisseur Verhoeven schlicht als Thema übersehen, genauso wie die Frage, ob die Freiheit eines Unsichtbaren wohl seine Einsamkeit aufwiegt. Stattdessen arbeitet sich der Film mit großem Special-Effects-Aufwand an der Crux ab, dass ein unsichtbarer Schurke ziemlich frustrierend ist für Zuschauer, die schließlich etwas sehen wollen für ihr Geld.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Westerstede), Lindenhof (Wildeshausen)
I
Ich, beide & sie USA 2000, R: Peter und Robert Farrelly, D: Jim Carrey, Reneé Zellweger
„Charlie (Jim Carrey) hat eine Lammsgeduld und ist tüchtig dümmer, als die Polizei erlaubt – obschon er 17 Jahre in deren Diensten steht. Bis ihm eines Tages aus heiterem Himmel das bisschen willfährige Persönlichkeit gespalten wird und das Dr. Jekyll-und-Mr. Hyde-Syndrom sich seiner bemächtigt. Es ist an der Zeit, die an die Kette gelegte Sau rauszulassen und sich wohlig im dreckigen Element zu suhlen. Carrey hat sich das Motto der für die Regie verantwortlich zeichnenden Farrelly Brothers „Dumm und Dümmer“ wirklich sehr zu Herzen genommen und seiner Karriere mit diesem Machwerk des Brachialhumors ein trübes Licht aufgesetzt.“ (Neue Züricher Zeitung) CinemaxX, UT-Kinocenter
Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul
Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio
K
Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe
„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) Gondel, Apollo (Whv)
Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider
„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen - bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) Schauburg, Casablanca (Ol)
Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant
„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) CineStar, CinemaxX, City, UT-Kino
Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann
„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Schauburg, Casablanca (Ol)
L
Lágrimas Negras Holland 1997, R: Sonia HermanDolz
Wie in „Buena Vista Social Club“ wird auch hier eine Gruppe von alten kubanischen Musikern dabei gefilmt, wie sie durch Europa touren, zu Hause in der Sonne aber viel legerer spielen und in die Kamera ihre Lebensgeschichten erzählen. Im direkten Vergleich kommt „Lágima Negras“ viel unspektakulärer daher, doch dafür lässt er sich auch viel mehr Zeit für die greisen Troubadoure und ihre Musik. (hip) Gondel, Music-Hall (Worpswede)
Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly
„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City
Lieber Fidel – Maritas Geschichte Deutschland 2000, R: Wilfried Huismann
„Ihre Lebensgeschichte ist die wohl unglaublichste von allen Auswandererbiographien: Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und Agenten und zog auch noch zwei Kinder groß. Und ein Mann hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut: der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro. Schauburg
LiebesLuder Deutschland 2000, R: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Pierre Beson, Detlev Buck
„Nach Detlev Bucks „Wir können auch anders“ wurden alle Nachfolger an dessen Kult-Status gemessen - und meist zu leicht befunden. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Eine hübsche, junge Lady kommt in die Kleinstadt und verdreht den Honoratioren gehörig den Kopf. Später will sie für ihre Liebesdienste abkassieren. Sie sei schwanger, sagt sie ausgerechnet auf einer Hochzeitsfeier. Als Vater kommen sowohl ein Banker als auch der Sägewerkbesitzer oder der Chef eines kleinen Privatflugplatzes in Frage. „Was tun?“ fragt sich die verschreckte Dorf-Elite und beschließt panisch einen mörderischen Plan. Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie der leichten Art, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) Filmstudio, Casablanca (Ol)
Lust auf Anderes Frankreich 2000, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui
„Unternehmer Castella gehört zu den Nouveaux Riches, die über Reichtum, aber keinerlei Bildung verfügen. Als er an der Seite seiner nervenden Gattin eine Theatervorstellung des Klassikers „Berenice“ durchleidet, verliebt er sich in die Hauptdarstellerin, die ihm Englisch-Unterricht gibt. Doch ihre Annäherung ist eher stockend. Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveaux Riches wirft Schauspielerin Agnés Jaoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty.“ Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis
M
Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards
Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedenen Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City
Majestät brauchen die Sonne Deutschland/Niederlande 1999, R: Peter Schamoni
"Dokumentarfilm über den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., zusammen gesetzt aus reichhaltigem Originalmaterial aus der Zeit seiner Regentschaft. Wilhelm erweist sich als äußerst medienbewusster Monarch, der die Filmkunst ausgiebig nutzte; die Deutschen gingen ins Kino, um ihn zu sehen, noch bevor es die ersten Filmstars gab. Sehr unterhaltsamer, sorgfältig zusammen gestellter Film, der nachvertont und mit ironisierendem Kommentar versehen wurde und auf psychologischer Ebene viel vom Wesen des Kaisers und seiner Epoche offenbahrt.“ (filmdienst) Gondel, Casablanca (Ol)
Makellos USA 1999, R: Joel Schumacher, D: Robert de Niro, Philipp Seymor Hoffman
„Motto: Auch Schwule sind Menschen, vielleicht bessere als du! Aufrichtig bewundern lässt sich an dieser Kitschkatastrophe nur die Chuzpe, einen so miserablen Film „Makellos“ zu betiteln.“ (Der Spiegel) City
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City
Mission Impossible 2 USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott
„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Wer nun glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion, die seinen einstigen Stil vermissen lässt. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling.“ (film.de) City
Muppets aus dem All USA 1999, R: Tim Hill, D: Gonzo, Kermit, Miss Piggy, Andie MacDowell
„Der Film zeigt genau jenen überkandidelten Blödsinn, den man gemeinhin von den frechen Puppen erwartet: Der große Gonzo entdeckt, dass er ein Alien ist, empfängt Botschaften in seinem Buchstaben-Müsli und gerät in Gefahren, aus denen ihn seine Freunde mit Hilfe einer unsichtbar machenden Gummi-Ente befreien müssen.“ (tip) Kino 46
N
Nach fünf im Urwald Deutschland 1995, R: Hans-Christian Schmid, D: Franka Potente, Axel Milberg
Bevor sie als Lola rennen durfte, musste sich Franka Potente, noch heftigst pubertierend, in dieser schön beobachteten und witzigen Komödie mit verspießerten Eltern herumärgern. (hip) Kino 46
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O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Filmstudio, Casablanca (Ol)
Oi! Warning Deutschland 1998, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts
„Geflohen aus spießigem Elternhaus, kommt Janosch zu Koma, dem Freund aus katholischer Landjugend, jetzt Skin mit schwangerer Freundin Sandra, und starker Mann, wie Janosch werden will. Eine expressive, hochspannende Klimabeschreibung aus Deutschland, erzählt an einer dramatischen Dreiecksgeschichte, die tödlich endet. Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen, voller Sinnlichkeit, altmodisches Pathos nicht scheuend.“ (tip) Filmstudio
Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens
„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Filmstudio
Orlacs Hände Deutschland 1924, R: Robert Wiene, D: Conrad Veidt, Fritz Kortner / Stummfilm mit Klavierbegleitung
„Dieser Film ist Vorbild und Modell zu allen Horror-Filmen, die die schrecklichsten Möglichkeiten der Organ-Transplantationen ausspekulieren. „Orlacs Hände“ sei einer der besten Filme der letzten Jahre, schreibt der Kiritker Béla Balázs 1924: „Er ist nicht von der ganz feinen Sorte der seelisch differenzierten, intimen Filmkunst, die wir von Wiene und Veidt eigentlich erwartet haben. Er ist eher auf derbe Kriminalromantik und geheimnisvolle Komplikationen der Handlung eingestellt. In seiner Art, als Kolportage wenn man will, ist er aber hervorragend."“ (Lexikon des Horrorfilms) Kino 46
Orson Welles' Othello Großbritannien 1952, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Suzanne Cloutier
„Orson Welles Verfilmung von Shakespeares Leidenschaftsdrama: Othello, stolzer Heerführer im Dienst der Republik Venedig, wird Opfer der Intrige Jagos und tötet aus Eifersucht seine über alles geliebte Desdemona. Der in einer rekonstruierten Fassung wieder aufgeführte Film ermöglicht die faszinierende Wiederbegegnung mit einem Klassiker. Welles verdichtet die Geschichte zu einem expressionistischen Licht- und Schattenspiele um den archaischen Kampf von Gut und Böse, wobei vor allem die atmosphärische Dichte und die barocke Fülle von Regieeinfällen fesseln.“ (filmdienst) Kino 46
P
Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger
„Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte.“ (film.de) City
Die Prophezeiung USA 2000, R: Chuck Russell, D: Kim Basinger, Ian Holm
„Amerikaner sollten keine religiös-spirituellen Themen verfilmen. Mit dem Holzhammer werden allzu oft zusammengestümperte Bibelbilder auf die Netzhaut gezimmert, dass man den Glauben an die Filmemacher aus der Stadt der Engel verlieren möchte. Mit einer weinenden Marienstatue, leuchtenden Engeln und wenig furchteinflößenden Wasserspeiern wird hier ein neues Genretief erreicht.“ (Cinema) CineStar, Passage (Del)
Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Aele Geissler, Max Felder, Juliane Köhler
„Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Die „German Classics“ von Sat 1 lassen grüßen. Schade, denn mit den Mutterfiguren Juliane Köhler und Meret Becker beweist Link, dass sie moderne Charktere zeichen kann.“ (Der Spiegel) CineStar, Schauburg
R
RoadTrip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, San Williams Scott
„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs von Ithaca, New York nach Austin, Texas fahren, um eine kompromitierende Videocassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“.“ (tip) City
S
Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford
„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams
„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Westerstede)
Schmalspurganoven USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant
„Zum 65. Geburtstag entdeckt Woody Allen wieder das Kind in sich. Diesmal ist er ulkig, so drollig wie ein kleiner Junge, der sich über die doofen Erwachsenen amüsiert und seine Nase an der Scheibe zu ihrer Welt plattdrückt. Mit „Schmalspurganoven“ liefert er eine Komödie ab, die so leicht ist, dass sein letztes Werk „Sweet and Lowdown“ im Vergleich fast Dostojewskijsche Züge annimmt. Statt des Stadtneurotikers spielt Allen den stinknormalen Tellerwäscher und Gauner Ray, der seinen Plan, einen Tunnel zu einer Bank zu graben, für gnadenlos originell hält. Als wirklich patent erweist sich aber seine Frau (Tracey Ullman), die zur Tarnung der Baggeraktivitäten einen Keksladen unweit des Finanzinstituts eröffent. Aus der Perspektive der einfachen Leute und mit Sympathie statt Snobismus, mokiert sich Allen über den Bildungsbürger, der er selber ist.“ (Cinema) Preview im Cinema
Das Schweigen Schweden 1963, R;: Ingmar Bergman, D: Ingrid Thulin, Gunnle Lindblom
„Die in einem gottverlassenen, artifiziellen Niemandsland angesiedelte Parabel gibt in ihrer Symbolfülle Raum für unterschiedliche Deutungen und gehört zu den radikalsten Werken von Bergman. Aufgrund seiner Anfang der sechziger Jahre als provokativ empfundenen Darstellung von Sexualität in einigen europäischen Ländern beschlagnahmt bzw. zensiert.“ (Lexikon des internationalen films) City
Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams
„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar
Shang-High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson
„East meets west im neuen Film von Jackie Chan, der wie in seinem vorangegangenen Hollywoodfilm „Rush Hour“ erneut auf das Erfolgsrezept des buddy movies setzt. Und wiederum wird Chans Leinwandfigur, erfahren in den Martial-Arts, aber wenig vertraut mit den Gepflogenheiten der amerikanischen Kultur, zusammengeworfen mit einem Amerikaner, der vor allem eine große Klappe hat. Zwischen modisch-smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie.“ (epd-film) CinemaxX
Simon del desierto / Las Hurdes Mexiko 1965/Spanien 1933, R: Luis Bunuel / Originalfassungen ohne Untertitel !!!
„Am Beispiel des frühchristlichen Säulenheiligen Simeon, der als Büßer auf einer Säule in der Wüste größere Gottesnähe schon im Diesseits sucht, ironisiert Bunuel in episodischer Form unter anderem die karikative Komponente des Christentums als nicht mehr aktuell, was er sinnträchtig am Ende des Films dadurch pointiert, dass er den hilflosen Heiligen in einer neuzeitlichen Diskothek als lebendigen Anachronismus hinzustellen sucht.“ ( Lexikon des interntionalen Films.) Dazu ein Dokumentarfilm, den Bunuel in einer verwahrlosten Landschaft im Westen Spaniens gedreht hat. Kino 46
Sirga, die Löwin Frankreich 1996, R: Patrick Grandperat, D: Marthuin Sinze, Salif Keita
„Eine Geschichte zwischen Urwald und Märchen: Im afrikanischen Busch werden gleichzeitig ein Löwen- und ein Menschenbaby geboren; es dauert nicht lange, und ihre Wege kreuzen sich. Bilder der afrikanischen Steppe und des Urwaldes, die Lebensgewohnheiten des Stammes, zeigen uns ein fremdes Land und entführen in eine fremde Kultur.“ (epd.-film) Kino 46
Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck
„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City
Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland
„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action, Dramatik und Effekten, das auch einem reiferen Publikum gefallen dürfte.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kino
Starship Troopers USA 1997, R: Paul Verhoeven, D: Casper van Dien, Dina Meyer
„Starship Troopers ist eine düstere Zukunftvision, perfide getarnt durch leuchtend helle Farben. Einigen wird Verhoevnes Opus - unfreiwillig - den Eindruck vermitteln, dass Faschismus light okay sein kann.“ (Der Spiegel) City
Star Wars - Episode 1 - Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor
„Was ist es? Mist! Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) Kino 46
Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke
Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Filmstudio
Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki
„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. City
Stukas Deutschland 1941, R: Karl Ritter, D: Carl Raddatz, O.E. Hasse
Zum Seminar „Heldentat und Weltanschauung“. „Einer der übelsten Soldaten-Verherrlichungsfilme des Dritten Reichs.“ (Kommunalkino) Kino 46
Summer of Sam USA 1999, R: Spike Lee, D: Joh Leguizamo, Mira Sorvino
„Während der Hitzewelle des Sommers von 1977 wird New York von dem Serienkiller Son of Sam in Atem gehalten. Frauen haben Angst, auf die Straßen zu gehen. Vigilante Bürgergruppen patrouillieren die Straßen und halten Ausschau nach Verdächtigen. Aber es ist auch der Sommer, in dem Disco und Punk explodieren und die New Yorker polarisieren. Nach dem Vorbild von „Do the Right Thing“ thematisiert Spike Lee nach Motiven des authentischen Son-of-Sam-Falls eine weiteren heißen Sommer, in dem eine ganze Stadt zum Pulverfass wird. “ (Blickpunkt:Film) Cinema
T
Thomas – Die fantastische Lokomotive USA 2000, R: Britt Allcroft, D: Peter Fonda, Alec Baldwin
„Auf der magischen Insel Soldau wohnen die liebenswerte Dampflok Thomas und ihre Freunde. Alles könnte in bester Ordnung sein, wären da nicht die gemeine Lokomotive Diesel 10 und die verschwundene Lady, die als einzige Lok den Zauberweg zur Realität kennt. Peter Fonda spielt in dem farbenprächtigen Märchen einen Opa, und Alec Baldwin eilt als agiler Schaffner mit einer Zauberglitzerpfeife zu Hilfe. Eine fantastische Geschichte mit zauberhafter Musik und kindgerechtem Charme.“ (Cimema) CinemaxX
Time Share USA/Deutschland 2000, R: Sharon von Wietersheim, D: Timothy Dalton, Nastassja Kinski
„Nastassja Kinski ist zwar eine spröde Schöne und sensible Schauspielerin, aber kein Star – und als pedantische Wissenschaftlerin Julia das blasse Elend. Timothy Dalton war schon als James Bond farblos. Nun sind seine Rühr- und Verführungskünste als lässiger Chefkoch Matt so glaubwürdig wie ein Elefant beim Seiltanz. Weil ihr Strandhaus doppelt vermietet wurde, müssen sie mit ihren je zwei Kindern die Ferien gemeinsam verbringen. Und das Drehbuch verfährt gnadenlos: Verspielter Er weckt in verklemmter Sie neue Lebensgefühle beim Backen, oh Gott!! Das von Sharon von Wietersheim (“Workaholic“) inszenierte US-Script sollte erst in Deutschland mit Veronica Ferres verfilmt werden. Ob es besser geworden wäre?“ (Cinema) CinemaxX, CineStar
Tristana Spanien/Italien/Frankreich 1969, R: Luis Bunuel, D: Catherine Deneuve, Fernando Rey, Franco Nero / Originalfassung ohne Untertitel !!!
„Die Geschichte eines Mädchens, das von seinem Vormund zu seiner Geliebten gemacht wird und ihn später, nach einer Episode mit einem jüngeren Mann, ohne Liebe heiratet. Von Bunuel einfühlsam und zugleich bitter, trotz einfachen Aufbaus sehr komplex gestaltete Romanumarbeitung, in der die spanisch bürgerliche Gesellschaft sarkastisch attackiert wird.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
U
U-571 USA 2000, R: Jonathan Mostow, D: Matthew McConaughey, Harvey Keitel / Originalfassung ohne Untertitel
„Die Aufregung um die historische Korrektheit des Unterwasserthrillers – die Briten bemäkeln, dass die Amis den Krieg mal wieder im Alleingang gewinnen – verliert angesicht der wenig spannenden und löchrigen Geschichte an Bedeutung.“ (TV-Spielfilm) City
Unser kurzes Leben DDR 1981, R: Lothar Warneke, D: Simone Frost, Hermann Beyer
„Nicht nur die Baukonzepte ihres Förderers Professors Reger gehen Franziska gegen den Strich: die junge Architektin würde am liebsten gleich ihr ganzes Leben einreißen und neu aufbauen. Also verlässt sie den versoffenen Gatten, schlägt das Angebot, in Regers angesehenen Team zu arbeiten, in den Wind und übernimmt die Planung eines Wohnprojekts in der Provinz. Franziskas Elan befremdet die Bürokraten, schafft ihr aber auch Verbündete. Lothar Warneke verfilmte Brigitte Reimanns SED-kritischen Roman “Franziska Linkerhand“ als sensibles Entwicklungsdrama. Leider wirkt das filmische Zeitdokument heute etwas angestaubt.“ (Cinema) Schauburg
V
Vergiss Amerika Deutschland 2000, R: Vanessa Jopp, D: Marek Harloff, Roman Knizka
"Eine Kleinstadt in Ostdeutschland. Drei Jugendliche schmieden Pläne für die Zukunft. David, der wie Benno in Anna verliebt ist, träumt von einer Fotografen-Karriere, landet jedoch als Verkäufer in einem Großmarkt. Bennos Gebrauchtwagenhandel läuft nicht, also lässt er sich mit Autoschiebern ein. Anna geht zwar auf eine Berliner Schauspielschule, bekommt jedoch keine Rollen. Vanessa Jopp fängt in ihrem Regiedebüt die Kleinstadt-Tristesse im Osten perfekt ein, ohne den Film in Sozialkritik zu ersticken. Im Mittelpunkt stehen die Protagonisten und ihre Sehnsüchte und das spezielle, unwiderbringliche Lebensgefühl auf der Schwelle zum Erwachsensein.“ (Blickpunkt:Film) Cinema, Casablanca (Ol)
The Virgin Suicides USA 1999, R: Sofia Coppola , D: James Woods, Kathleen Turner
„Unter dem strengen Reglement des Elternhauses zerbrechen vier Schwestern, die nach dem Selbstmord der Jüngsten in einer Nacht gemeinsam den Tod suchen. Eine ebenso eindrucksvolle wie irritierende Studie, die die im Prinzip düstere Geschichte in frohe Farben taucht und die 70er Jahren nicht als Ära des Liberalismus feiert, sondern sie als Hort kleinbürgerlichen Denkens darstellt.“ (filmdienst) Cinema
W
Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul
„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht. Ein unterhaltsamer und durchaus pointierter, letzlich aber entbehrlicher Film, der allzu vertrauten Handlungsmustern folgt und diesen mittels der Zeichenkunst keine neuen Aspekte hinzufügen vermag.“ (filmdienst) CineStar
Wehrmacht in Italien
45 Minuten langer Dokumentarfilm über deutsche Kriegsgreuel in Italien im Rahmen der Ausstellung im Staatsarchiv „Gegen Faschismus und deutsche Besatzung“ Cinema
Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1999, R: Enzo d'Alò
„Kinderfilm. Oft genug müssen Katzen in Animationsfilmen den Schurken abgeben, derweil possierliche Nager fesch den Helden mimen. Die amüsante italienische Zeichentrickproduktion nach dem Kinderroman von Luis Sepulveda kehrt das Verhältnis um: Fiese Ratten sind drauf und dran, in einer Hafenstadt die Macht zu übernehmen, woran Kater Zorbas und seine Gang träge gewordener Stubentiger nicht ganz unschuldig sind. Kindgerecht und in einem hübschen Bilderbuchstil erzählt Regisseur Enzo d'Alò diese Geschichte von der Toleranz gegenüber Anderen – ohne die Kids für dumm zu verkaufen.“ (tip) CineStar
Wo dein Herz schlägt USA 1999, R: Matt Williams, D: Natalie Portman, Ashley Judd, Joan Cusack
„Eine hochschwangere 17-Jährige, die von ihrem Geliebten auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters in der amerikanischen Provinz verlassen wurde, wird nach der Geburt ihrer Tochter im Einkaufsparadies zur lokalen Berühmtheit, kann sich gesellschaftlich etablieren und als Fotografin Anerkennung erringen. Trotz seiner Auflistung der Schattenseiten des „amerikanischen Traums“ eine Lobpreisung des Konsumismus und Kapitalismus, dessen Sentimentalitäten verärgern. Ein Kinodebüt als Aneinanderreihung von fehlgeleiteten Drehbuchentwürfen.“ (filmdienst) UT-Kinocenter
Die WonderBoys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire
„Michael Douglas in einer überraschenden Charakterrolle als Schriftsteller Grady Tripp, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem einzigen Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten, die Schauspieler (Tobey Maguire, Frances McDormand, Robert Downes Jr.) sind exzellent gewählt in dieser exzentrischen Komödie.“ (tip) CinemaxX, Gondel, Ziegelhof (Ol)
X
X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen / Originalfassung ohne Untertitel
"X-Men, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenen Actionkino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die actiongeladenen Special-Effekts beim Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartung des Mainstreampublikums.“ (film.de) City
Z
Das zweite Dschungelbuch USA 1997, R: Duncan McLaine, D: Jamie Williams, Roddy McDowall
Achtung: Die Fortsetzung, immerhin noch von Rudyard Kipling selber geschrieben, ist nicht von den Disney-Studios gezeichnet, sondern von Schauspielern und realen Tieren verkörpert, also entsprechend prosaisch. Kino 46
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