Die Klimawette läuft

Jugendliche wollen mit einfachen Mitteln so viel Energie einsparen wie die EU

DEN HAAG taz ■ Mitten durch das Konferenzzentrum in Den Haag latschen weiße Pinguine. Sie haben Gummifüße, weiße Anzüge und betrachten äußerst kritisch alle elektrisch betriebenen Geräte: Lampen, Computer, Kaffeemaschinen, Drucker. Es sind „Betties“ – Jugendliche, die mit einer Energieprüfung des Konferenzzentrums auf die seit gestern laufende europaweite Klimawette (englisch the bet, daher „Betties“) aufmerksam machen wollen. Die haben die Schüler gestern mit EU-Umweltkommissarin Margot Wallström geschlossen: Wetten, dass es Jugendliche von 200 Schulen in ganz Europa schaffen, in 8 Monaten 8 Prozent ihrer Kohlendioxidemissionen einzusparen – genauso viel, wie die EU in 8 Jahren einsparen will?

Wallström hat angenommen. Wenn die Betties gewinnen, muss Wallström einen ganzen langen Monat in Brüssel mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Außerdem hat sie zugesagt, sich auf einem Wettseminar erklären zu lassen, wie man in so kurzer Zeit so viel CO2 einsparen kann.

Die Methoden, die die Schüler verwenden wollen, sind einfach: Weniger und vernünftiger heizen, sparsam mit Wasser umgehen, beim Licht aufpassen, die Schulen isolieren und für weniger Abfall sorgen. Die Idee dahinter ist, deutlich zu machen, dass jeder Einzelne Energie und damit CO2-Emissionen sparen kann. Die Methoden scheinen glaubhaft zu sein: Über 75 Prozent der Delegierten, die die Betties zu der Wette befragt haben, rechnen damit, dass die Jugendlichen ihr Ziel erreichen. Gerade einmal 14 Prozent glauben, dass die USA es schaffen, ihre Emissionen in 8 Jahren um 7 Prozent zu reduzieren. mra

Info: www.thebet.de