Schick und teuer

■ Nicht nur steigende Preise treiben die Mieten in die Höhe / Geld- und Stilfrage

Steigt das Einkommen, steigt der Bedarf an Wohnfläche und Ausstattungsstandard ebenfalls – man gönnt sich ja sonst nichts. Eine ICON-Umfrage im Auftrag der „LBS Research“ ergab, dass für immerhin 61 Prozent der befragten Deutschen die Wohnung ein „wichtiger Ausdruck meines Lebensstils“ ist. Es ist also nicht nur mit Preissteigerungen zu erklären, dass rund ein Drittel des durchschnittlichen privaten Verbrauchs von 4.136 Mark monatlich für den Bereich „Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung“ aufgewendet wird. Die Deutschen geben im Schnitt allein 25,2 Prozent (1.044 Mark) ihrer Haushaltsausgaben für die Kaltmiete aus. Zum Vergleich: 1973 lag der Wert nur bei 15,1 Prozent. Dem statistischen Bundesamt zufolge stehen jedem westdeutschen Haushalt rund 90 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.

Der Trend ist im Langzeitvergleich deutlich: Die Wohnfläche pro Kopf hat sich seit den 60ern fast verdoppelt, von damals 22 auf heute 39,3 Quadratmeter.

Ihre Spitzenposition haben die Mieten übrigens erst seit Mitte der 80er Jahre: Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Ausgaben für Nahrungsmittel den größten Brocken im Haushaltsbudget gebildet. taz