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Wahlen in Rumänien

Favoriten für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am Sonntag sind die linke, gemäßigt nationalistische „Partei der sozialen Demokratie“ (PDSR) und ihr Chef, der Ex-Kommunist und ehemalige Staatspräsident (1990 bis 1996) Ion Iliescu.

Die PDSR und Iliescu liegen in Umfragen bei etwa 40 Prozent. Sie versprechen soziale Besserung, einen Privatisierungsstopp, wollen aber auch Rumäniens EU- und Nato-Integration fortsetzen.

An zweiter Stelle liegen mit etwa 20 Prozent die extrem nationalistische „Großrumänien-Partei“ (PRM) und ihr Chef Corneliu Vadim Tudor, der einst Hofpoet Ceaușescus war. Tudor verspricht, Rumänien mit „eiserner Hand“ zu regieren, will die Todesstrafe wieder einführen, Minderheitenorganisationen verbieten lassen und Mafia-Vermögen konfiszieren. Letztes Jahr rief er während der Bergarbeiterrevolte zum Sturz der Demokratie auf.

Chancen, in die Stichwahl der beiden bestplatzierten Präsidentschaftskandidaten am 10. Dezember zu kommen, haben noch der liberale Exministerpräsident Theodor Stolojan und der sozialliberal orientierte Regierungschef Mugur Isarescu.

Unter den Parteien der jetzigen Regierungskoalition haben nur die Liberalen und die Organisation der ungarischen Minderheit gute Aussichten, den Einzug ins Parlament zu schaffen.