Neue Zeugen im Fall Sebnitz

SEBNITZ taz ■ Im „Fall Joseph“ verspricht sich die Dresdner Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse durch Zeugen, die sich erst jetzt gemeldet haben. Zwar habe keiner beobachtet, was genau am 13. Juni 1997 im Freibad von Sebnitz geschah, doch könnten sie zur Situation vor und nach Josephs Tod Angaben machen.

Die Stadt Sebnitz hat eine für Sonntag geplante Lichterkette derweil aus Angst vor Ausschreitungen abgesagt. Es gebe „Erkenntnisse, dass die Lage in Sebnitz durch Mitglieder extremer Gruppen beobachtet und analysiert wird“, hieß es zur Begründung. Seitdem auch gegen Josephs Mutter Renate Kantelberg-Abdulla wegen Anstiftung zur Falschaussage ermittelt wird, mehren sich in Sebnitz die Stimmen derer, die behaupten, von Josephs Familie im Zusammenhang mit dem Tod des 6-Jährigen beschuldigt und unter Druck gesetzt worden zu sein. Die Familie des Jungen, der Joseph am 13. Juni 1997 regungslos im Schwimmbecken entdeckt hatte, legte der taz Unterlagen vor, aus denen hervorgeht, dass Josephs Familie „vormundschaftliche Maßnahmen“ gegen sie und ihren Sohn angestrengt hat. hh

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