Floskeln, die die Welt nicht braucht (2)
: Steuerungsmodell

■ Unternehmensberatung Rummel identifizierte Entwicklungspotenziale

Der öffentliche Dienst verfügt in Bremen über ausreichende Entwicklungspotenziale. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Rummel & Partner, die im Auftrag des Senats drei Wochen lang die Aufgabenwahrnehmung im Bereich der Verwaltung unter die Lupe genommen hat. „Es kommt jetzt darauf an, Handlungsstrategien zielgerichtet zu koordinieren“, erklärte der Unternehmensberater und Firmengründer Wilfried F. Rummel gestern vor Journalisten. Der Senat begrüßte die Ergebnisse des Gutachtens. „Das bringt Bremen ein gutes Stück voran“, erklärte Regierungssprecher Walter Schmock.

Das umfangreiche Papier empfiehlt, so bald wie möglich Kontrakte zwischen allen Beteiligten zu schließen. Nach umfangreichen Stärken-Schwächen-Analysen, Soll-Ist-Vergleichen, Wert-Gegenwert-Diagnosen und Haben-Werden-Bestandsaufnahmen sei nur diese Schlussfolgerung als empfehlenswert zu identifizieren. Die Verwaltung müsse ihre Kernkompetenzen ermitteln und im Anschluss daran Kennzahlensysteme entwerfen und beziffern. Nur dann könnten Optimierungspotenziale zweifelsfrei identifiziert werden.

Das Rummel-Gutachten verzichtet darauf, Entscheidungszeiträume zu konkretisieren. Es komme vielmehr darauf an, die Reform durch zieloptimierte Eigeninitiative und fundierte Steuerungsmodelle in einen alltäglichen Prozess zu überführen und dadurch alle Entwicklungspotenziale bedarfsgerecht auszuschöpfen. Die oppositionellen Grünen kritisierten das Gutachten. „Wir begrüßen zwar die neuen Steuerungssysteme im öffentlichen Dienst“, erklärte Fraktionssprecherin Heidelinde-Luise Köller-Pottrich. „Doch mit der Umsetzung dieser Empfehlungen geht der Senat eindeutig zu weit.“ Christoph Köster