Arzt-Station von Affi

■ Kupferhütte will sich an sozialem Projekt in Papua-Neuguinea beteiligen

Die Norddeutsche Affinerie hat versprochen, sie werde ihren Einfluss nutzen, um die Ok-Tedi-Kupfermine auf Papua-Neuguinea zu größeren Anstrengungen im Umweltschutz zu bewegen. Außerdem will sie ein soziales Projekt für die Menschen, die an und von der Mine leben, unterstützen. Dies ist das Ergebnis einer Reise von Vertretern der Affi und des Vereins „Rettet die Elbe“ nach Papua-Neuguinea.

Wie die taz hamburg berichtete, bezieht die Affinerie, die sich weltweit als Spitzenreiter im Umweltschutz bezeichnet, einen großen Teil ihres Kupfererzes aus der Mine, der selbst die Weltbank attes-tiert, sie verursache große Umweltprobleme. Nach Angaben von „Rettet die Elbe“ schwemmt die Ok-Tedi-Mine täglich 200.000 Tonnen Abraum und giftige Erzrückstände in den Fluss, um 600 Tonnen Kupfer zu gewinnen.

Ein Teil des Materials setze sich in der Flussaue ab, „was bislang auf 80 Kilometern Flussstrecke zum Absterben von 1500 Quadratkilometern Urwald geführt hat“, berichtet Klaus Baumgardt von „Rettet die Elbe“. Die Menschen dort hätten das Fischen und den Ackerbau am Fluss aufgeben müssen.

Trotz der Umweltzerstörung soll die Mine bis zur voraussichtlichen Erschöpfung der Erzvorkommen 2010 ausgebeutet werden. Weder die Affinerie noch „Rettet die Elbe“ halten eine frühere Schließung für realistisch, weil in Papua-Neuguinea eine ganze Region von der Mine abhängig ist.

Affi-Pressesprecher Wolfgang Wietbrok betont jedoch, sein Unternehmen versuche schon lange, bei der Geschäftsführung der Mine auf mehr Umweltschutz hinzuwirken. „Wir haben kein Interesse da-ran, dass das Kupfer in die Umweltdiskussion kommt“, sagt Wietbrok. Zumal Kupfer ein wunderbarer, weil zu 100 Prozent ohne Qualitätsverlust recycelbarer Werkstoff sei, im Gegensatz etwa zu Plastik.

Als soziales Projekt wird sich die Affinerie Wietbrok zufolge voraussichtlich an einer neuen Arztstation beteiligen. Seine Kupferhütte halte Kontakt zum Management der Mine, das mitteilen werde, wo ein Engagement sinnvoll wäre. „Rettet die Elbe“ sieht hierin „einen ersten Schritt, alle, die an der Kupferproduktion verdienen, in die Verantwortung für ökologische Schäden und langfristige soziale Folgen zu nehmen“. Gernot Knödler