Floskeln, die die Welt nicht braucht (3)
: Super User Modus

■ Bei einem hochkarätigen Kongress diskutierten Experten über Medien

Unter dem Titel „Chancen & Risiken § IT-Marketplace – Aufbruch in das neue Medienzeitalter“ fand an diesem Wochenende ein hochkarätig besetzter Kongress in Bremen statt. Auf Einladung Radio Bremens (RB), der Bremer Investitionsförderungs Gesellschaft (BIG) und der Initiative „media§work“ tauschten namhafte Referenten im Congress Centrum Bremen (CCB) ihre Positionen aus.

„Customer Service Orientierung contra Content Managing“ war der Einleitungsvortrag des Medienexperten Gisbert N. Joy von der Spiegel net AG überschrieben. Er unterschied in seinem Referat zwischen Heavy Usern und Opportunity Clients, was entscheidungsrelevante Folgen für neue Medien habe. Erfolgreiche Telenet-Auftritte müssten deshalb sowohl auf einem Super User Modus basieren als auch einem Welfare Connect Status Rechnung tragen.

Diese entschiedene Haltung provozierte Widerspruch. So wies Ingelore Reifendahl von der Springer Online GmbH darauf hin, dass man Clients keinesfalls schon durch das Desktop-Erscheinungsbild in zwei Kategorien einteilen dürfe. Auch Walter Schmock von der gastgebenden Initiative „media§work“ meldete Bedenken an. Das Event Development müsse auf alle User maßgerecht zugeschnitten sein. Das könne durch cookiebasierte Users-Usual-Uses (UUU) gewährleistet werden. Dadurch würden aber nicht UUU-fähige Browser und in der Folge gerade sozial schwache User vom Telenet ausgeschlossen, wandte RB-Intendant Friedhelm Buber-Baucis ein. Radio Bremen biete deshalb neue Updates gegen geringe Gebühr zum Download an.

Bürgermeister Hagen Wolf (SPD) bedankte sich in seinem Schlusswort für die wegweisenden Beiträge. „Bremen ist durch die Tagung wieder ein großes Stück vorangekommen. Ich bin ganz optimistisch, dass das so bleibt.“ Christoph Köster