piwik no script img

silvester: wald der gier

Liebes „Komitee für Gute Nachbarschaft Katzlerstraße k. V.“ in Berlin, wir unterstützen euch gern bei eurem Appell, „sich für zivilisierten Umgang mit Feuerwerkskörpern in unserer Straße einzusetzen“. Auch wenn wir nicht genau wissen, wie man „zivilisiert“ mit Feuerwerkskörpern umgeht. Ebenso sind wir mit euch einer Meinung, dass eure „Straße nicht zu einem Tummelplatz für egoistische, hirnlose, breitbeinige Brutalos wird!“. Das mit den breitbeinigen Brutalos ist schon schön gesagt. Weniger schön allerdings ist, dass ihr euren flammenden Brief mit den Zeilen unterschreibt: „Fälle erst den Wald Deiner Gier, bevor Du wirkliche Bäume fällst“. Ist das mit dem „Wald der Gier“ etwa eine Metapher? Für uns leicht entflammbare Zündler? Die ihren Spaß daran haben, wenn es knallt und raucht und dampft? Und wenn wir unseren Gier-Wald gefällt haben, können wir dann in eure Straße kommen und dort die wirklichen Bäume fällen? Damit wir eine bessere Aussicht auf das Silvesterfeuerwerk haben? Fragen die alten Baum-Umarmer von der Wahrheit.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen