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Sorgen aus Japan

Die schlechten Nachrichten für die Weltwirtschaft kommen nicht nur aus den USA. Die neuesten Daten der Regierung in Tokio deuten darauf hin, dass auch aus Japan auf absehbare Zeit keine Impulse zu erwarten sind. Ganz im Gegenteil: Nach sinkenden Verbraucherausgaben und Einzelhandelsumsätzen sowie steigenden Arbeitslosenzahlen hat das Wirtschaftsministerium nun auch noch verkünden müssen, dass die Industrieproduktion im November um 0,8 Prozent gefallen ist – etwa viermal so stark wie erwartet. Hinzu kommen rückläufige Exporte.

Analysten befürchten nun, dass Japan vor allem hier ansetzt und sich bemüht, die Bedingungen für japanische Unternehmen auf dem Weltmarkt zu verbessern – etwa durch eine bewusst herbeigeführte Abwertung der Währung. Als Indiz dafür nennen sie unter anderem Äußerungen von Finanzminister Haruhiko Kuroda, der Euro habe gegenüber dem Yen ganz sicher noch „weiteres Erholungspotenzial“.

Die Strategie hat offenbar Erfolg. Gestern erreichten US-Dollar und Euro wieder Spitzenwerte gegenüber Japans Währung. Nach einem 10-Monats-Hoch von 106,7 Yen pendelte sich der Euro bei 106,4 ein, der Dollar kam sogar auf ein 16-Monats-Hoch von 114,7 Yen. BW