: Endstation Familie
Die Familie ist nicht in der Krise, sie ist in der Sackgasse.Dorthin gebracht haben sie nicht ihre Feinde, sondern ihreFreunde – mit tätiger Unterstützung der Familienpolitik
von VERENA KERN
Der Mensch gehört zur Familie der Primaten, welche wiederum zur Klasse der Säugetiere gehören. Genetisch unterscheidet ihn von anderen Säugetieren – sagen wir, einer Ziege – erstaunlich wenig. Auch im Brutfürsorgeverhalten lassen sich Übereinstimmungen beobachten. Im Stall die nährende Mutterziege, die sich geduldig den Bedürfnissen der Nachkommenschaft zur Verfügung stellt, und draußen, auf der Weide, der Ziegenbock, der stillvergnügt ein paar Grashalme zupft und seinen Kopfschmuck stolz zur Schau trägt, während blutrot die Sonne in den Himmel steigt.
So könnte eine herzerwärmende Geschichte beginnen, eine Geschichte, die von naturgegebener Ordnung erzählt, vom Vater als Patron der Sippe, von der Mutter als Hüterin des Heims und von Traditionen, aus denen Sinn und Tiefe strahlen, Orientierung und Halt.
Aber die Idylle, wir wissen es, gebiert auch beunruhigende Fragen, der Mensch hat bekanntlich oftmals Probleme mit Verwandtschaftsbeziehungen, und das Leben ist sehr lang. Deshalb wird vor allem von hochfliegenden Ansprüchen und niederen Beweggründen die Rede sein müssen. Und natürlich von Geld.
Ein Mann, verheiratet, in den besten Jahren, beruflich erfolgreich, trennt sich von seiner Frau, die daraufhin mit dem gemeinsamen, bereits erwachsenen Sohn allein zusammenlebt. Der Mann nimmt sich eine Freundin und bekommt mit ihr ein Kind, das wiederum bei der Freundin lebt. Der Mann selbst lebt weiterhin allein. Ab und an besucht er Freundin und Kind, hin und wieder besucht er Frau und erwachsenen Sohn. Beiden, Frau und Freundin, lässt er, in der Art eines großzügig bemessenen Kindergeldes, regelmäßige Unterhaltszahlungen zukommen.
Wer ist nun die Familie? Alle fünf beteiligten Personen zusammen als eine Art moderne Großfamilie? Oder muss man von mehreren Familien sprechen, wobei die Frauen, wie die Ziege im Stall, mit ihren Kindern jeweils eine auf den Kern zusammengeschnurrte Kleinfamilie bilden? Wie ist der Mann einzuordnen, der mit seinem Einpersonenhaushalt das Leben eines Singles führt? Und was ist mit den beiden Kindern? Als Halbgeschwister sind sie zweifellos familiär miteinander verbunden. Aber wenn sie keinen Kontakt miteinander haben, sich möglicherweise nicht einmal kennen lernen, kann man dann von Familie sprechen?
Genügt es, zur Familie zu gehören, um eine Familie zu sein? Ist die verwandtschaftliche Beziehung entscheidend? Oder die Lebenspraxis? Kann eine Gruppe von lediglich zwei Personen, Mutter und Kind, tatsächlich eine Familie sein? Braucht es dafür nicht zum Mindesten drei Personen? Sind wir mit der Zweierfamilie quasi auf den Stand von Ziegen herabgesunken?
Stellen wir uns vor, der erwachsene Sohn hat sein Coming-out. Er zieht mit seinem Freund, der zufälligerweise allein erziehender Vater ist, und dessen Kind zusammen. Wenn die Männer sich nun als Eingetragene Partnerschaft registrieren ließen, entsprächen sie allemal dem Standardmodell der Familie – als Verantwortungsgemeinschaft zweier Erwachsener mit Kind(ern). Müsste das den Konservativen nicht gefallen?
Wer immer den Begriff „Familie“ im Munde führt, begibt sich auf ein weites Feld. Sehr weit und sehr unübersichtlich. Von Groß-, Klein-, Kernfamilie ist die Rede, von Hausfrauen- und klassischer Familie, von Stief-, Patchwork-, Einelternfamilie und neuerdings auch, wenn die Eltern getrennt leben, von Zweikern- respektive „binuklearer“ Familie. An der forcierten Präfixbildung lässt sich ablesen, in welchem Definitionsnotstand wir uns alle befinden.
Familie ist da, wo ein Elternpaar mit mindestens einem Kind zusammenlebt, sagt ganz im Sinne der Tradition der Duden, der schließlich auch keine Familienpolitik machen muss. Familie ist da, wo Kinder sind, sagt ganz zweckorientiert die SPD und signalisiert damit ihre Bereitschaft, die Pluralität der Lebensformen anzuerkennen. Familie ist da, wo Eltern für Kinder und Kinder für Eltern Verantwortung übernehmen, sagt inzwischen ebenso zweckorientiert die CDU, die gern von Werten spricht und auch die Rentner für eine interessante Wählergruppe hält.
Die Verwirrung ist groß. Trotzdem hat das noch niemand daran gehindert, bei dem Krisenpalaver mitzutun, das seit Jahren wie ein anschwellender Bocksgesang durchs Land dröhnt und bei dem litaneiartig der Verfall der Familie beschworen wird. Steigende Scheidungszahlen. Sinkende Geburtenrate. Immer mehr Alleinerziehende. Kinder als Armutsrisiko. Von einer „Erziehungskatastrophe“ sprach kürzlich die Zeit, von Eltern, die sich im- mer mehr aus der Erziehungsverantwortung zurückziehen. Zunehmende „Sprach- und Bindungsstörungen bei den Kindern“ beklagte die Welt, sowie „steigende Jugendkriminalität“. Der Trend zur Einzelkindfamilie, die ihren Sprössling durch hilfloses Verhätscheln zum lebensuntüchtigen Sozialeskapisten mit kaum mehr nachweisbarer Frustrationstoleranz macht, war dem Spiegel genauso eine Titelgeschichte wert wie die grassierende Fress- und Fettsucht als Folge eines insgesamt gestörten Familienlebens.
Alle palavern mit, alle sind Experten. Weil alle mindestens eine Familie haben (die elterliche) oder zwei (inklusive der selbst gegründeten) oder drei (inklusive des zweiten Versuchs nach dem Scheitern des ersten) oder noch mehr (inklusive der Familie des jeweiligen Partners).
Glaubt man dem apokalyptischen Geheul, ist die Familie nicht nur auf dem geraden Weg in den Limbo; sie ist längst dort angekommen. Dass die Familie, namentlich die Kleinfamilie, schon immer eine Art Vorhölle sein konnte, der aber bis vor kurzem noch kaum zu entkommen war, stört die Palaverer in ihrem rhetorischen Furor keineswegs. Auch nicht der soziologische Hinweis, die Familie stelle nach wie vor die stabilste Form menschlichen Zusammenlebens dar. Immerhin 79 Prozent der Deutschen leben in Familienhaushalten. Man beginnt sich zu fragen, ob es sich bei der Familie nicht um die größte verfügbare Projektionsfläche der Gesellschaft handelt. (Und was sagen diese Leute eigentlich ihren Kindern? Die Welt ist schrecklich, nur bei uns zu Hause nicht?)
Bei so viel Krisensymptomatik wird die Suche nach den Schuldigen zum beliebten Gesellschaftsspiel. Und hast du nicht gesehen, ist die Frage, wer als Übeltäter dingfest gemacht werden kann, längst beantwortet:
Es ist die Pluralisierung der Lebensformen, die zur Aushöhlung der traditionellen Familienstrukturen führt und damit zur Entwertung aller Familienwerte, ergo zum nahenden Ende unserer christlich-abendländischen Kulturgemeinschaft. Sagen die Konservativen.
Es sind die Männer, die mit ihrer „Flucht vor Kochtöpfen und Kleinkindern“ (Familienministerium Schleswig-Holstein, SPD) unsere Gesellschaft zu einer vaterlosen Gesellschaft machen, was wiederum zu Bindungs- und Orientierungslosigkeit, zu psychischen und sozialen Verwerfungen bis hin zum Rechtsradikalismus führt. Sagen die Progressiven. Sagen die Frauen.
Es sind die Frauen, die in falsch verstandener Emanzipation zu „schlechten männlichen Kopien“ werden (Die Welt), in ihrem Streben nach Selbstverwirklichung und außerhäuslicher Erwerbsarbeit die Familie vernachlässigen und durch Scheidung zerstören, um schließlich die Kinder ihren Vätern vorzuenthalten. Sagen die Männer, vor allem die geschiedenen.
Es sind die Singles und Kinderlosen, die in egoistischer Reproduk-tionsverwei-gerung dieSolidargemeinschaftsabotieren und mit ihrerFixierung aufden Beruf zum Schrittmacher einer Leitkultur der Flexibilität, Mobilität und Allverfügbarkeit werden, mit der das Kinderhaben kaum mehr kompatibel zu machen ist. Sagen die, denen sonst nichts mehr einfällt.
Es ist ein Bild des Jammers. Die Vertreter und Fürsprecher der verschiedenen Familienmodelle sitzen zusammen im Sandkasten und bewerfen sich gegenseitig mit Dreck.
Allein die Fakten sehen anders aus. Der immer wieder diagnostizierte Trend zum Singledasein ist eine optische Täuschung; Einpersonenhaushalte werden in der Mehrzahl von verwitweten Rentnern und Rentnerinnen geführt. Frauen, die ihre Familie vernachlässigen, muss man mit der Lupe suchen. Von den vierhunderttausend Frauen, die jedes Jahr in Erziehungsurlaub gehen, kehrt nur die Hälfte in den Beruf zurück. Lediglich sechs Prozent der Mütter von Vorschulkindern sind vollzeiterwerbstätig, bei den Sechs- bis Vierzehnjährigen sind es achtzehn Prozent (nur in den neuen Bundesländern sind die Zahlen höher).
Auch die Männer sind besser als ihr Ruf. Seit geraumer Zeit unterliegt die Vaterrolle einem tief greifenden Wandel, die soziale Funktion wird wichtiger als die bloße Ernährerfunktion. Und Pluralismus ist ein demokratischer Grundwert, der im Übrigen – zusammen mit Werten wie Toleranz, Fairness, Weltoffenheit, Gleichberechtigung et cetera – ebenjene angebliche Leerstelle füllt, die nach konservativer Ansicht durch den Bedeutungsverlust traditioneller Werte entstanden sein soll.
Aber was interessieren Fakten, wenn es doch offensichtlich um Geld geht? Solange die klassische Familie die vorherrschende Lebensform war und damit alleinige Nutznießerin staatlicher Familienförderung, war alles klar und eindeutig. Seit aber die Zahl der Lebensformen steigt, die für sich in Anspruch nehmen können, auch Familie zu sein, ist der Platz an den sozialstaatlichen Trögen eng geworden. Aus dem Kalkül, das jeweilige Stück vom finanziellen Kuchen werde für jeden nur kleiner, je mehr Esser zugelassen sind, wird jeder Neuzugang mit einer Leidenschaft gemobbt, die man sonst nur aus zerstrittenen Familien kennt.
Das Stück heißt Kampf der Lebensstile, sein Regisseur heißt Futterneid. Das Ergebnis: totale Paralyse. Mit ihrer Selbstkannibalisierung verzichtet die Familie nicht nur darauf, gemeinsam um einen größeren oder doch zumindest besseren Kuchen zu kämpfen. Sie macht sich auch selbst zum Erfüllungsgehilfen eines schwerwiegenden Systemfehlers der Familienpolitik.
Weil dieser die Familie als Privatsphäre gilt, in die sich der Staat nicht einzumischen hat, begreift sie Familie als rein individuelle Angelegenheit und verfolgt eine strikt defensive Strategie. Das hat zur Folge, dass sie nicht die Lebensform Familie grundsätzlich unterstützt, sondern ausschließlich einzelne Personen, einzelne Familien, und zwar nur diejenigen, die ihr besonders schutz- und förderungswürdig erscheinen – und von denen sie selbst auch etwas will: die Familien mit minderjährigen Kindern. Dass sie sich darauf beschränkt, deren „Wirtschaftskraft“ zu stärken, indem sie den finanziellen Nachteil gegenüber Kinderlosen, der durch Kindererziehung entsteht, mit Kindergeld, Erziehungsgeld, Steuererleichterungen abmildert. Sie versucht also nur, die negativen wirtschaftlichen Folgen des Kinderhabens einzudämmen. Und vergisst, dass Familien mit Kindern mehr als nur Geld zum Leben brauchen, nämlich eine funktionstüchtige Infrastruktur: Kinderbetreuungsangebote, gute Schulen, angemessenen Wohnraum, Teilzeitarbeitsmöglichkeiten und so weiter – Dinge, die mit der nervtötenden Floskel von der „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ auch nicht annähernd abgedeckt sind.
Es ist, als würde man den Millionen Pendlern sagen: Sorry, Leute, aber in den nächsten zwanzig, dreißig Jahren können wir keine neuen Straßen bauen und auch keine alten Straßen reparieren. Ihr wisst doch, die Kassen sind leer. Wir müssen sparen. Aber wir werden die Entfernungspauschale alle paar Jahre ein bisschen erhöhen. Wer immer schön was zur Seite legt, kann sich ja irgendwann einen Geländewagen kaufen, mit dem schafft man es über jeden Acker und jedes Schlagloch.
Nicht einmal ihr Nichteinmischungsmotto kann die Familienpolitik einhalten. Denn natürlich greift sie mit ihrer Förderpraxis sehr wohl massiv in die Lebensplanung des Einzelnen ein. Dass das gleichzeitige Zuviel und Zuwenig für niemanden zu befriedigenden Lösungen führt, wird uns allen seit Jahren unzweideutig demonstriert. Etwa von den viel geschmähten Nachmittagstalkshows, in denen das Bedürfnis der Familien nach Selbstthematisierung, danach, Lebenspraxis zum Gegenstand öffentlicher Erörterung zu machen, ein schmuddeliges, aber offensichtlich doch funktionierendes Forum gefunden hat. Und von einer Geburtenrate, die bei nicht einmal 1,4 Kindern pro Frau liegt. Eine Zahl, die im europaweiten Vergleich nur von – hätten Sie’s gewusst? – Griechenland, Italien und Spanien unterboten wird.
Über die Talkshows kann man noch lästern, bei den Kindern aber hört der Spaß auf. Plötzlich ist die Familie alles andere als Privatsache. Denn mit der schwindenden Kinderschar bröckeln die Grundlagen der Sozialversicherungssysteme, erodiert der Generationenvertrag. Bei der Vorstellung, wie hoch in nicht allzu ferner Zukunft die Zuwanderung wird sein müssen, um unsere schöne soziale Marktwirtschaft von genügend Beitragszahlern speisen zu lassen, werden nicht nur FAZ-Leitartikler blass. Das Problem ist so gravierend, dass inzwischen auch von ebenjenen Leitartiklern der Vorschlag lanciert wird, ein „Müttergehalt“ einzuführen, um wieder mehr Frauen dazu zu bewegen, Kinder zu bekommen (und natürlich dafür zu Hause zu bleiben). Finanziert man pro Kind vierzehn Erziehungsjahre, käme das, so geht die Rechnung, immer noch billiger als der Verzicht auf den „Rentenversicherungsbeitrag des Geborenen in den folgenden vierzig Berufsjahren“. Da wird aber die Hausfrauengewerkschaft begeistert sein. Auch sie fordert seit langem ein Gehalt für „Familienarbeit“.
Und die Rechnung klingt ja auch irgendwie logisch. Zumal wenn man bedenkt, dass als Summe für das „Müttergehalt“ an lediglich 1.500 Mark gedacht ist (Männern könnte man mit einem solchen Taschengeld natürlich nicht kommen). Eine Summe, die auf dem Weg in die politische Praxis schließlich, wie gerade von Edmund Stoiber gefordert, auf nur noch tausend Mark zusammenschrumpft, und dann auch nur für zwei, maximal drei Jahre. Abgesehen davon, dass sich die staatlichen Zuwendungen für ein Kind in den ersten Lebensjahren längst schon auf die nämliche Summe belaufen: Führt eine Familienpolitik, die solche Vorschläge erzwingt, nicht vollends ins Absurde?
Denn genau genommen geht es um nichts anderes als die Aufrechterhaltung einer großen Illusion. Der Illusion, dass die Familie ein Bereich sei, der mit dem Rest der Welt, dem Rest des Lebens nicht nur nichts zu tun habe, sondern diesem auch konträr entgegengesetzt sei. Das Gegenbild. Das Andere. Der Ausgleich. In der Familie soll das passieren, was in der Welt nicht passiert. Das, was es dort gibt, soll es hier nicht geben.
Wenn es dort eine Lücke gibt, soll sie hier gefüllt werden. Die Welt kann hart sein, es gibt Konkurrenz, Wettbewerb, Macht. In der Familie soll es weich, nett und kuschelig zugehen. Die Welt kann kalt sein, die Familie soll Wärme bieten. Dort draußen gibt es Abenteuer und Spannung, aber drinnen, in der Familie, bitte schön, Ruhe und Erholung. Da Tempo, dort Entschleunigung. Da Hightech, dort Lowtech. Da die Gesetze des Marktes, dort gute alte Werte.
Es sind Erwartungen, die nicht zueinander passen. Jeder, der eine Familie gründet, wird sich plötzlich als Bewohner zweier fremder Welten wiederfinden, sich zwei verschiedenen Anspruchshaltungen ausgesetzt sehen, die sich gegenseitig ausschließen. Angesichts dieses Doublebinds ist die Überforderung automatisch mit eingebaut. Da ist es nur folgerichtig, dass viele Elternpaare nach wie vor ihr Leben nach der alten Arbeitsteilung einrichten – der eine Elternteil arbeitet, der andere bleibt zu Hause bei den Kindern. Oder sie verzichten ganz auf Kinder.
Auch mit einer weiteren Aufbesserung des Familientaschengelds werden wir den Familien nicht mehr lange verkaufen können, dass sie quasi die Putzkolonne des Abendlandes spielen sollen, die für die Sauberkeit im Traditionsbestand zu sorgen hat; dass sie sich den Stress antun sollen, sich in dem unmöglichen Spagat zu verrenken, in einer immer moderneren Welt zu leben und gleichzeitig mit den altmodischsten Erwartungen konfrontiert zu sein; dass, um im Bild zu bleiben, die ganze Welt Auto fährt, die Familie aber die Bummelbahn bleiben soll.
Besser, gerechter und gewiss auch billiger als noch eine weitere Erhöhung des Kinder-, Erziehungs- und sonstigen Geldes wäre es, sich zur Abwechslung auch einmal um die familiäre Infrastruktur zu kümmern. Also zum Beispiel Ganztagsschulen einführen. Krippen- und Hortplätze (im Westen derzeit nur für zwei beziehungsweise fünf Prozent der Kinder vorhanden) für jeden bereitstellen, der sie will und braucht. Eine große Kampagne fahren, um die gesellschaftliche Akzeptanz von Teilzeitarbeit zu erhöhen. Die Schulen besser ausstatten, aufwerten und in die Lage versetzen, auch Erziehungsverantwortung zu übernehmen.
Kurz und gut, die Familie, dieses große Separee der Gesellschaft, mit unserer modernen Welt besser vernetzen. Das wär’s doch.
VERENA KERN, 36, taz.mag-Redakteurin, hat es inzwischen auf drei Familien gebracht
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