Der Tofu-Boom

■ In Hamburgs Ökoläden wird das Schweinefleisch bereits knapp

Inwieweit profitieren Bioläden, Schlachthäuser und Biobauern eigentlich von der BSE-Krise? Die aktuelle taz-Umfrage in Hamburger Naturkostläden ergab: Die Nachfrage nach Bio-Rindfleisch blieb überwiegend stabil, Schweine- und Geflügelfleisch verkaufte sich sehr viel besser. Auch neue Kunden seien häufiger geworden.

Es wurde aber auch von ersten Engpässen bei Lieferanten und Schlachthäusern berichtet. Das Bäuerliche Gemeinschaftsschlachthaus Ulzburg, das Rinder und Schweine von Demeterhöfen schlachtet und verarbeitet, sieht vor allem bei Schweinen das Angebot knapp werden. Eine Lücke, die durch Nachzucht frühestens in einem Jahr gefüllt werden könne, denn so lange dürfen Demeter-Schweine leben. Inwieweit Biobauern nun tatsächlich längerfristig ihre Zuchten ausweiten und mehr Tiere nach den Richtlinien ökologischer Landwirtschaft aufziehen, kann aber noch nicht abgeschätzt werden.

An nicht fleischlichen Produkten erfreuen sich seit Beginn der BSE-Krise Tofu und teilweise auch Gemüse einer größeren Beliebtheit in Bioläden. Offensichtlich verzichten manche Konsumenten nunmehr häufiger auf Fleisch. Wer kein Vegetarier werden, aber trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, kann im Internet unter www.naturkost.de eine Liste Hamburger Geschäfte finden, die Biofleischprodukte anbieten. nic