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Schöne neue Linsen-Welt

■ Zwischen Online und Optiker ein Erfahrungsbericht

Vielleicht war es einfach nur Pech. Aber der Einstieg in die Linsen-Online-Bestellung wollte irgendwie nicht klappen. Beim Optiker um die Ecke wäre das nicht passiert. Vielleicht wären die Linsen einfach nur teurer gewesen.

Es sollte bitteschön online sein und das schnell und problemlos. Kontaktlinsen-Order per LensCare.de. Aber: Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis die richtigen Linsen endlich da waren. Dazwischen lagen genervte Mails, Anrufe, falsche Linsen, kaputte Linsen.

Die erste Order zum Beispiel kam postwendend zurück. Die Gucker gab's nicht in allen Stärken. Stand auch im Katalog, deutete eine freundliche Call-Center-Stimme eigene Verfehlungen an.

Also andere Linsen. Katalog wieder rauskramen, blättern, suchen, verwerfen, suchen – alles am Telefon. Was Gutes fürs Auge sollte es sein. 70 Prozent Wassergehalt statt bisher nur 55 Prozent, riet diese LensCare-Frau durch den Hörer und nahm die neue Bestellungen entgegen. Die Linsen kamen. Und waren nach drei Tagen wieder kaputt. Also alles Retour. Die Gucker nach Kiel geschickt zur Qualitätssicherung. Drei Tage später ein Anruf: Mit den Linsen war alles o.k. Ein Benutzerfehler vielleicht – bei den so empfindlichen 70-Prozent-Linsen.

Frechheit sowas! Das Angebot zur Güte: Neubestellung – kostenfrei. Keine 70-Prozent-Linsen mehr. Diesmal: Monatslinsen. Aber die zwickten, machten die Augen trocken und eigentlich wollte man sie schnell wieder loswerden. Der Optiker um die Ecke stöhnte beim ersten Blick ins Auge. Materialfehler. Könne immer mal vorkommen.

Die Nachbestellung ging nicht mehr zu LensCare. Die Monatslinsen des guten alten Optikers passten sofort – und waren auch noch billiger. pipe

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