Preußische Fusion

Brandenburger Kulturminsterium: „Preußenjahr“ fördert angestrebte Länderehe mit Berlin. Feiern starten morgen

Brandenburgs Kulturministerium misst dem „Preußenjahr“ 2001 eine „Katalysatorfunktion“ für die Länderfusion mit Berlin bei. Die von Berlin und Brandenburg gemeinsam organisierten Veranstaltungen zum 300. Jahrestag der ersten preußischen Königskrönung stellten „rechtzeitig die Weichen“ für einen Länderzusammenschluss zwischen 2008 und 2010, sagte Kultur-Staatssekretär Christoph Helm in Potsdam. „Preußen 2001“ werde auf das Abstimmungsverhalten der Berliner und Brandenburger günstig einwirken. Das Jubiläumsjahr habe bereits zu einer „neuen Qualität“ der Abstimmung zwischen den beiden Ländern bei Wissenschaft, Forschung und Kultur geführt.

Nach Helms Angaben haben sich Regierungsvertreter über die Einrichtung eines Preußeninstituts in Potsdam abgestimmt. Das Institut könne bis Ende dieses Jahres Realität sein. Gleichzeitig erhalte die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften einen zusätzlichen Sektor in der Preußenforschung. Helm äußerte die Vorstellung, dass sich das Institut mit der Rolle Preußens bei der europäischen Aufklärung in Verbindung mit seiner Scharnierfunktion zwischen Ost- und Westeuropa beschäftigen könne. Die Einrichtung könne zudem die Frage erforschen, was im 20. Jahrhundert „alles schief“ gegangen sei mit Preußen.

Mit einem gemeinsamen Festakt erinnern die Länder Berlin und Brandenburg morgen an die Krönung des ersten Königs in Preußen vor 300 Jahren. Am 18. Januar 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. in Königsberg selbst zum König Friedrich I. An der Festveranstaltung nehmen auch die beiden Regierungschefs Eberhard Diepgen (CDU) und Manfred Stolpe (SPD) teil.

Am Abend feiert Bischof Wolfgang Huber im Berliner Dom, der einstigen Hofkirche der Hohenzollern, einen Gottesdienst. Außerdem gibt die Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg ihren Neujahrsempfang am Gendarmenmarkt. DDP/DPA