Gefährliches Eiland

■ Anwohner des Teerhofes sind im Ernstfall auf sich allein gestellt / Rettungswege zugeparkt

Vergeblich versuchten Feuerwehr und Rettungsdienste am 11. Januar über die Zufahrt bei der Herrlichkeit zum Teerhof zu einem Blaulicht-Einsatz zu gelangen. Feuerwehr und Rettungsdienste mussten umdrehen und einen Zeit raubenden Umweg über die Wester-Straße und die Bürgermeister-Schmidt-Brücke machen.

Eine der Situationen, die den Anwohnerinnen und Anwohnern schon länger im Kopf herumspukt: „Viele haben wirklich Angst, weil die Rettungswege oft zugeparkt sind“, berichtet Ulf Giebel, der auf der innerstädtischen Weser-Insel lebt. Auch an jenem Tag habe er wie schon häufiger in der Vergangenheit beim zuständigen Polizeirevier gemeldet, dass die Einfahrt blockiert sei. Dort habe sich aber niemand um die wilden Parker gekümmert.

Giebel bekam nach eigenen Aussagen bereits früher folgende Auskunft : „Solange das nicht als Straße ausgewiesen ist, ist das Parken auch nicht verboten“. Weil der Zugang eben eine „Baustelle“ sei. Eigentlich sollte dann doch ein Polizeiwagen vorbeikommen – nichts passierte. Schon seit ca. drei Jahren werden immer wieder Versuche unternommen, das zu ändern.

Doch ob Unterschriftensammlung oder Gespräche mit Autofahrern – alles blieb bislang erfolglos. Bei der Behörde fühlte sich offenbar niemand zuständig. Dem zuständigen Mitarbeiter beim Bausenator ist das Problem schon seit längerem bekannt, doch waren Zuständigkeit und Kostenübernahme nicht geklärt: „Behördlicherseits schieben sich alle den schwarzen Peter gegenseitig zu“, so Stefan Boltz vom Referat für Flächenplanung beim Bauressort.

Ob durch einen Brief von Ulf Giebel oder den Vorfall vom 11. Januar bewirkt – nun soll endlich doch etwas passieren: Grenzsteine werden innerhalb der nächsten zehn Tage aufgestellt, verspricht Boltz. Diese Steine seien möglicherweise die günstigste Lösung.“

Übrigens: Die Zeitverzögerung beim Feuerwehreinsatz vom 11. Januar hatte keine direkten negativen Folgen. Warum? Als der Krankenwagen stecken blieb, war der Patient, der gerettet werden sollte, schon längere Zeit tot. web