Des Castors Weg ist frei

Deutschland holt im Frühjahr Atommüll aus La Hague. Dafür rollt ein Castor aus Biblis nach Frankreich

FRANKFURT taz ■ Hessens Umweltminister Dietzel (CDU) hat es schriftlich. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Rainer Baake (Grüne), habe ihm zugesichert, dass der noch in La Hague lagernde radioaktive Müll bis „Ende März/Anfang April“ in das Zwischenlager Gorleben transportiert würde. Damit ist der Weg wieder frei für Transporte abgebrannter Brennelemente aus deutschen AKWs zur französischen WAA. Paris hatte die Annahme von „neuem“ Atommüll zunächst verweigert, weil Berlin keinen Termin für die Rückführung der noch in La Hague lagernden „alten“ Kontingente nennen konnte.

Sollte die Aktion Rücktransport tatsächlich „Ende März/Anfang April“ beendet sein, wird vom hessischen Atomkraftwerk Biblis aus gleich ein „Stachelbehälter“ mit zwölf abgebrannten Brennelementen nach La Hague reisen: „Auf Drängen der Bundesregierung“, wie Dietzel erklärte. Damit werde in Biblis „ein Entsorgungsengpass verhindert“. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) wertet die Entscheidung als „Kampfansage an die Anti-Atom-Bewegung“. Mit den Transporten werde die Bevölkerung unzumutbaren Risiken ausgesetzt, so BBU-Vorstand Eduard Bernhardt. KPK