Aus dem Reich des Rangers: „Besser nass als gegrillt werden“

Die schönsten Anekdoten über den sympathischen Texaner George W. Bush, der heute im Weißen Haus sein Amt als 43. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antritt

Vor fast genau einem Jahr gelangte der russische Präsident Wladimir Putin ins Amt. Dieses historische Ereignis nahm die Wahrheit am 10. Januar 2000 zum Anlass, um die schönsten Anekdoten aus dem Leben Putins zu erzählen. Heute wird George W. Bush sein Amt als US-Präsident antreten. In guter Tradition veröffentlicht die Wahrheit heute die schönsten Anekdoten über den sympathischen Texaner Bush.

Im Gefängnis von Huntsville, Texas, fiel einmal kurz vor einer Hinrichtung minutenlang der Strom aus. Als Gouverneur George W. Bush davon hörte, lachte er lange. In Texas gibt es keinen elektrischen Stuhl mehr.

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Einmal ging George W. Bush in einem öffentlichen Park spazieren, als ihm ein Radfahrer auf dem Fußgängerweg entgegenkam. Bush stellte sich ihm in den Weg und nötigte den Radfahrer so dazu, anzuhalten und abzusteigen. Erst mit dem Hinweis, auf dem Fußgängerweg seien Fahrräder zu schieben, gab er den Weg wieder frei, wie er in vertrauter Runde oft schmunzelnd zu erzählen pflegt.

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Als die erste Frau in Texas hingerichtet werden sollte, aß George W. Bush gemeinsam mit seiner Frau in einem Restaurant. Der Kellner brachte ihm ein Telefon an den Tisch, aber Bush winkte ab: „Erst muss das Grillfleisch weg.“ Später aßen die Bushs Melone zum Dessert.

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An einem Spätsommerabend des Jahres 1986 machten George W. Bush und seine Frau einen Schaufensterbummel über eine New Yorker Einkaufsstraße. Vor einem Modegeschäft blieben sie stehen, denn seine Frau hatte sich auf den ersten Blick in eine nachtblaue Seidenrobe mit schwarzen Knöpfen verliebt. Nachdem sie das Gewand eine Weile betrachtet hatten, entschloss Bush sich, es seiner Frau zu schenken. Doch leider hatte das Geschäft geschlossen.

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Während einer Wahlkampfparty lächelte George W. Bush einmal gewinnend in die Kamera eines anwesenden Fernsehjournalisten. Der TV-Beitrag wurde später ausgestrahlt und brachte Bush viele Sympathien und Wählerstimmen.

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Sein politischer Gegner Al Gore warf George W. Bush zu vorgerückter Stunde einmal vor, er, Bush, würde keine gute politische Linie vertreten. Bush konnte den Vorwurf geschickt abwenden, indem er dem Angreifer ein schlagfertiges „Selber!“ entgegenschleuderte. Al Gore soll daraufhin für einige Augenblicke sprachlos gewesen sein.

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Als George W. Bush seine Ehefrau zum ersten Mal zum Essen ausführte, bestellte er sich eine gebratene Forelle. Seine Frau erzählt noch heute davon.

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Auf einer Wahlkampfveranstaltung von George W. Bush war ein Fernsehteam des US-Senders ABC damit beschäftigt, Mikrofone aufzustellen. Ein Techniker befand sich zu diesem Zweck gerade hinter dem Rednerpult, als Bush den Saal betrat. „Ist das nicht George W. Bush, dieses Riesenarschloch von den Republikanern“, fragte der Fernsehmann einen Kollegen. Doch er hatte übersehen, dass die Mikrofone bereits angeschlossen waren. George W. Bush hörte alles mit.

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90.000 Zuschauer waren anwesend, als die Dallas Cowboys einmal einen hohen Heimsieg einfuhren. Gerade, als ein Touchdown erzielt wurde, tauchte auf dem Stadionmonitor das Gesicht des Gouverneurs Bush auf. Die Zuschauer buhten. George W. Bush lächelte in die Kamera und winkte der tobenden Menge zu.

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Als sein Vater noch US-Präsident war, weilte George W. Bush oft und gern als Gast im Weißen Haus. Am liebsten ließ er sich von der schwarzen Präsidenten-Köchin Emmy mit seinen geliebten Eierkuchen verwöhnen. Pikant: auch diese aß er damals schon am liebsten gegrillt.

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In einer Talkshow wurde George W. Bush mit einer außenpolitischen Frage konfrontiert: „Mr. Bush, wo liegt Paris?“ Bush erkannte die Fangfrage und antwortete schlagfertig: „In Texas.“ Die Zuschauer klatschten.

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Bevor George W. Bush das Präsidentenamt anstrebte, wollte er Astronaut werden: „Dann bin ich der mächtigste Mann der Welt.“ Beinahe schon auf dem Weg nach Houston entdeckte Bush, dass seine Mutter die Autoschlüssel versteckt hatte. Bush fluchte: „Na, dann nicht.“

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Auf einer Party der Ölbarone unterhielt sich George W. Bush mit einem Neger in einer weißen Fantasieuniform. Als er seinen fatalen Irrtum bemerkte, suchte er schleunigst das Weite.

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Kaum einer weiß es: George W. Bush hatte einmal einen Gastauftritt in der US-Fernsehserie „Dallas“. Allerdings wurde die Szene herausgeschnitten.

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Zur Feier der 200. Hinrichtung in Texas gab George W. Bush ein großes Barbecue. Dabei fiel seine Nichte in den Swimmingpool. „Besser nass als gegrillt werden“, lautete Bushs trockener Kommentar.

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In Fort Worth begegnete George W. Bush einmal der Hollywood-Schönheit Bo Derek. An ihrer Seite schlenderte ein braungebrannter junger Mann. „Hi Bolero!“, grüßte Bush seinen Nebenbuhler. Doch Bo Derek tat so, als würde sie Bush nicht kennen.

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Mit aufgerollten Ärmeln beteiligte sich George W. Bush einmal an den Aufräumarbeiten nach einem Hurricane. „Georgia on my mind“, summte er laut vor sich hin. Bis ihn die anderen Helfer darauf hinwiesen, dass er der Gouverneur von Texas sei.

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George W. Bush ließ einmal, an seinem 50. Geburtstag, Gnade vor Recht walten: er begnadigte einen zum Tode verurteilten Delinquenten. Der wurde allerdings wenige Tage später vom Mannschaftsbus der „Texas Rangers“ überfahren. Ein Unfall, der niemals geklärt werden konnte. Die „Texas Rangers“ gehörten seinerzeit George W. Bush.

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In der texanischen Country-Hitparade war der Song „Let it look like an accident“ im Jahr 1999 drei Wochen in Folge die Nummer eins. Der Refrain lautete: „Run, Doubleyou, run!“

ZUSAMMENGETRAGEN VON
STEFAN KUZMANY, MICHAEL RINGEL
UND CORINNA STEGEMANN