Preetz verlängert Negativserie

■ Der Hamburger SV unterlag gestern Hertha BSC Berlin mit 1:2

Mit einem Doppelschlag hat Michael Preetz die Negativserie des Hamburger SV in der Bundesliga verlängert. Der Torjäger sorgte ges-tern Abend mit seinen Saisontreffern zehn und elf für den verdienten 2:1-Erfolg. Der HSV bot dabei eine enttäuschende Vorstellung und steckt weiter im Tabellenkeller.

Mit einem verwandelten Handelfmeter hatte Hans-Jörg Butt (29.) die Hanseaten in Führung gebracht. Rob Maas hatte im Strafraum Hand gespielt und wurde mit einer roten Karte vom Platz geschickt. Später musste auch HSV-Regisseur Rodolfo Cardoso (76.) wegen groben Foulspiels vorzeitig vom Feld. „Jedem sollte bewusst sein, wie schnell das nach unten gehen kann. Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte holen, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, sagte Torhüter Butt, der bekannte: „Wir haben es einfach nicht verstanden, in Überzahl Druck auszuüben.“ Weil Hamburgs Spielmacher Cardoso in Kostas Konstantinidis einen unerbittlichen Bewacher hatte, fehlte den Gastgebern ein Lenker im Mittelfeld.

Zur tragischen Figur im Berliner Trikot avancierte bei seinem ersten Einsatz seit März 1999 Maas, als er einen Schuss von Yeboah in Torwart-Manier am Überschreiten der Linie hinderte. Der Ghanaer war mustergültig von Erik Meijer bedient worden und hatte auch Hertha-Schlussmann Gabor Kiraly umspielt. Nach Befragen seines Assistenten an der Seitenlinie entschied Referee Herbert Fandel, der zunächst auf Eckball erkannt hatte, auf Rote Karte und Strafstoß, den Butt sicher nutzte.

Selbst in Überzahl schaffte es der HSV im zweiten Durchgang nicht, die Begegnung zu kontrollieren. So war der Ausgleich der Berliner durch das zehnte Saisontor von Preetz, der Butt aus kurzer Dis-tanz überwinden konnte, hoch verdient. Neun Minuten vor dem Ende schlug der Hertha-Torjäger, der praktisch ohne Vorbereitung in das Spiel gegangen war, weil er sich im Trainingslager einen Magen-Darm-Virus zugezogen hatte, zum zweiten Mal zu. Eric Dobias