piwik no script img

Nicht mehr machen!

Offener Brief an den Satiriker Jürgen W. Möllemann

BERLIN taz ■ Herr Möllemann! Stellen Sie unsere Toleranz nicht auf eine zu harte Probe. Sehr gelitten haben wir am wohlverdienten Sonntagabend, als wir Ihren Auftritt in der ARD anlässlich der Verleihung eines Dummblödel-Ordens an ihren Kumpel Guido Westerwelle mit erlebten. Dort haben Sie sich als „Satiriker“ versucht. Kennen Sie das Gefühl: Jemand anders verhält sich öffentlich so schrecklich peinlich, dass man sich selbst dafür schämt? So ging es uns, als wir beobachteten, wie Sie versuchten, lustige Dinge über Boris, Beckenbauer, Daum und ein paar Polit-Knallchargen zu sagen. Überlassen Sie das anderen. Die das können. Die das mit Leichtigkeit, Charme und Esprit bewältigen. Bei Ihnen hingegen riecht der plumpe Versuch nach einem Lastwagenfahrer auf dem Urinal. Belassen Sie es doch wie gehabt beim Klassenkasper und Politclown. So mögen wir Sie.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen