Tote in Südserbien

Drei serbische Polizisten kommen bei der Explosion einer Panzermine ums Leben. Im Kosovo gedenken Tausende der Opfer des Bus-Anschlages

LUCANE rtr ■ In der Pufferzone zwischen Serbien und der Provinz Kosovo sind am Sonntag drei serbische Polizisten durch die Explosion einer Panzermine getötet worden. Serbiens Innenminister Dusan Mihajlović sagte, die Polizisten hätten ihre Kollegen in der Zone mit Proviant versorgen wollen, als ihr Wagen in der Nähe des Dorfes Lucane auf eine Mine gefahren sei. Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe es keine Kämpfe in dem Gebiet gegeben.

Am vergangenen Freitag waren bei einem Attentat auf einen mit Serben besetzten Omnibus im angrenzenden Nordkosovo sieben Serben getötet und Dutzende verletzt worden. Jugoslawiens Präsident Vojislav Koštunica hatte „albanische Extremisten“ für die Tat verantwortlich gemacht und den gestrigen Sonntag zu einem Tag der Trauer aufgerufen.

Reportern am Tatort nahe Lucane bot sich ein Bild des Grauens: Die verkohlten Leichen der serbischen Polizisten lagen zwischen Autotrümmern, die bis zu 200 Meter weiter geschleudert worden waren. In der Pufferzone zum überwiegend von Albanern bewohnten Kosovo war es zuletzt immer wieder zu Zusammenstößen zwischen albanischen Kämpfern und serbischen Polizisten gekommen.

Am Samstag gedachten Tausende Serben im Kosovo der sieben Opfer des Anschlags, der sich am Vortag an der Nordgrenze der Provinz ereignet hatte. In der zwischen Serben und Albanern geteilten Stadt Kosovska Mitrovica nahmen mehrere tausend Serben an einem Trauermarsch teil. In dem serbischen Ort Gracanica im Kosovo, aus dem mehrere der Opfer stammen, demonstrierten nach Angaben der UNO-Verwaltung rund 1.500 Serben friedlich.

Bei ihrem Einmarsch in den Kosovo Mitte 1999 hatte die von der Nato geführte Friedenstruppe KFOR zwischen Südserbien und dem Kosovo eine etwa fünf Kilometer breite Pufferzone eingerichtet, in der nur leicht bewaffnete serbische Polizisten patrouillieren dürfen, nicht aber die jugoslawische Armee. In die Zone sind jedoch albanische Untergrundkämpfer eingesickert. Ihre Stärke wird auf 500 bis 800 Mann geschätzt. Die jugoslawische Regierung wirft den Albanern vor, den Anschluss des südserbischen Presevo-Tales an das Kosovo erreichen zu wollen.