Mord gesühnt

Ahlbecker Rechtsextremist zu lebenslanger Haft verurteilt. NPD-Anwalt will Revision vor dem Bundesgerichtshof

STRALSUND ddp ■ Der Ahlbecker Rechtsextremist Gunnar Doege ist gestern vom Landgericht Stralsund wegen gemeinschaftlichen Mordes an einem Obdachlosen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Der 24-Jährige habe im Juli vergangenen Jahres gemeinsam mit drei anderen Komplizen aus niederen Beweggründen und mit äußerster Brutalität den 51-jährigen Obdachlosen Norbert Plath zusammengeschlagen, hieß es zur Begründung des Gerichts.

Im Unterschied zur Verteidigung sah das Gericht keine Hinweise auf eine verminderte Schuldfähigkeit des Angeklagten, der bereits fünf Mal wegen Körperverletzung verurteilt war. Die Richter folgten damit weitgehend den Angaben des psychiatrischen Gutachters, der dem Angeklagten attestiert hatte, sich durch einen hohen Grad an Emotionslosigkeit und Aggressivität auszuzeichnen. Zudem könne sich dieser nur schwer in eine Gemeinschaft einordnen. Auch könne der Alkoholkonsum, der nach Einschätzung von Gutachtern zu etwa 1,77 Promille zur Tatzeit geführt hatte, die Handlungs- und Steuerungsfähigkeit nicht wesentlich eingeschränkt haben, so das Gericht.

Doeges Verteidiger, der NPD-Anwalt Peter Stöckicht, kündigte unmittelbar nach dem Urteilsspruch Revision beim Bundesgerichtshof an. Bereits zu Monatsbeginn waren die zum Tatzeitpunkt 15, 16 und 19 Jahre alten Mitangeklagten wegen Mordes beziehungsweise gemeinschaftlicher Körperverletzung zu Haftstrafen von drei, acht und zwölf Jahren verurteilt worden.