Jugendprogramm gegen rechts gestartet

Aktionsbüro fördert Jugendgruppen, die sich für Zivilcourage einsetzen. Maximalförderung: 10.000 Mark pro Initiative

Wenn Jugendliche sich künftig gegen rechts engagieren wollen, können sie ab sofort Geld bei der Jugendsenatsverwaltung beantragen. Gestern wurde das Projektbüro für das Aktionsprogramm „!respect“ in Mitte eröffnet. Hier können sich Jugendvereine, Schülerclubs, Schulen, aber auch nicht organisierte Gruppen über den Inhalt des Programms und die Umsetzung informieren.

Das Abgeordnetenhaus hatte Anfang des Jahres beschlossen, 1,5 Millionen Mark zur Bekämpfung des Rechtsextremismus an Schulen und in Jugendprojekten bereitzustellen. Eine dreiviertel Millionen Mark kommen vom Bund aus Mitteln für politische Bildung und von drei Berliner Stiftungen, die sich um Kinder-und Jugendarbeit kümmern.

„Wir wollen eine demokratische Gegenkultur schaffen“, sagte gestern Jugendstaatssekretär Frank Ebel (SPD). Jugendliche sollten ermutigt werden, Anderssein zu akzeptieren und Menschen nichtdeutscher Herkunft nicht auszugrenzen. Die Jugendverwaltung wolle bewusst keine Bedingungen vorgeben, sondern die Jugendlichen ermutigen, selbst kreativ zu werden.

Die Bandbreite der geförderten Initiativen ist entsprechend groß: Geld kann eine Arbeitsgemeinschaft einer Schule bekommen, die einen Videofilm über Rassismus dreht; ebenso eine Gruppe, die ein Musikfestival organisiert oder Webseiten im Internet gestalten will. Aber auch eine interkulturelle Begegnung mit Schülern aus anderen Ländern ist möglich. Für diesen Teil des Programms stehen 850.000 Mark zur Verfügung, jede Jugendgruppe kann maximal 10.000 Mark beantragen. Das Geld soll innerhalb von sechs Wochen unbürokratisch bewilligt werden.

Der Rest des Geldes soll für zwei Jugendforen, für einen Landeswettbewerb, bei denen die besten Initiativen prämiert werden, für Medienseminare und ein Sportprojekt ausgegeben werden. Solange die am Dienstag verhängte Haushaltssperre nicht aufgehoben ist, liegt ein Teil dieser Gelder jedoch vorläufig auf Eis. Die Förderung der Initiativen ist davon jedoch nicht betroffen.

JULIA NAUMANN

Das Büro ist in der Singerstraße 109 unter Tel: 24 63 86 45 und Fax: 24 63 86 46 erreichbar sowie im Netz unter www.respect-berlin.de