christian strasburger

Der Dopingforscher

Der Münchner Hormonforscher Dr. Christian Strasburger (41) und seine Arbeitsgruppe an der Münchner Maximilians-Universität beschäftigen sich seit Jahren mit den Möglichkeiten der klinischen Anwendung von Wachstumshormon (hGH). Dieses kommt unter anderem bei der Behandlung zwergwüchsiger Kinder zum medizinischen Einsatz. Äußerst beliebt ist es aber auch als Dopingmittel, weil es im Körper von Sportlern Eiweiß und somit Muskeln aufbaut. Eher zufällig stellte Strasburger bei seinen Forschungen vor sechs Jahren fest, dass eines der von ihm entwickelten Verfahren einen Unterschied zwischen dem in der menschlichen Hirnanhangsdrüse produzierten körpereigenen Wachstumshormon und dem von außen zugeführten, gentechnisch hergestellten Wachstumshormon anzeigen kann. Basierend auf diesem Wissen, hat der 41-Jährige eine Nachweismethode für Doping mit hGH entwickelt, die er 1999 dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vorstellte – und die bereits bei den Spielen in Sydney zum Einsatz hätte kommen können. Doch das IOC zeigte daran wenig Interesse, was zur Folge hatte, dass in Australien dem Doping mit Wachstumshormon kaum Grenzen gesetzt waren. KET