: Entschiedenes Jein zum Castor-Protest
Grüner Parteirat beschließt, nicht zu Castor-Blockaden aufzurufen, will sie aber auch nicht kriminalisieren lassen
BERLIN taz ■ Die Grünen wollen nicht zur Blockade der anstehenden Atomtransporte aufrufen, wehren sich aber gegen eine Kriminalisierung der Anti-Atom-Proteste. Das ist der Kern eines Resolutionsantrages für den Bundesparteitag am Wochenende in Stuttgart, der gestern einstimmig vom Parteirat verabschiedet wurde. Die Kritikerin des Kurses der Bundespartei, die niedersächsische Landeschefin Rebecca Harms, musste Berlin aus terminlichen Gründen kurz vor der Abstimmung verlassen.
Thüringens Landeschefin Astrid Rothe, die gegen den ersten Entwurf des Parteirats zu den Castor-Transporten votiert hatte, segnete das Papier diesmal ab.
In dem Papier wird ausdrücklich festgehalten, dass gewaltfreie Blockaden ein Mittel des zivilen Ungehorsams sind. Allerdings werde die Bundespartei „nicht zu Aktionen, Demonstrationen oder Blockaden aufrufen, die sich gegen den Atomkonsens wenden“. Zugleich verspricht der Beschluss den Initiativen in Gorleben, sich „für eine ergebnisoffene Suche nach einem Endlager“ einzusetzen. Der Parteirat erwartet, die Ergebnisse des Atomkonsenses in einem novellierten Atomgesetz schriftlich und rechtlich verbindlich zu regeln. SEV
nachrichten SEITE 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen