Grüne bleiben Protestler

■ Bremer sind bei Castor-Demos dabei

Die Bremer Grünen haben sich gegen Bundesumweltminister Jürgen Trittin gestellt. Die Landesmitgliederversammlung der Partei hat mit großer Mehrheit einen Antrag des Landesvorstands angenommen, der zur Teilnahme an den Protesten gegen Castor-Transporte und das atomare Zwischenlager in Esenshamm aufruft.

„Ich lasse mir das Demonstrieren nicht verbieten“, sagte Landesvorstandssprecher Klaus Möhle. Er spielte damit auf Äußerungen von Trittin an, wonach die Castor-Proteste nach dem Atomkonsens zwischen Bundesregierung und Atomwirtschaft nicht mehr notwendig seien. Möhle hielt dagegen, dass der Konsens noch nicht unterzeichnet sei. Im Übrigen könnten Regierungskompromisse nicht zu 100 Prozent in die Parteiprogrammatik einfließen. Trittins zum Teil verächtliche Worte für die Demonstranten fand Möhle „nicht so toll“. Er habe sich „verarscht gefühlt“.

Die grüne Atomkraftgegnerin Helga Rinsky wies darauf hin, dass das Zwischenlager in Esenshamm überdimensioniert geplant ist. Statt der bis zum endgültigen Atomausstieg notwendigen 23 Castor-Stellplätze würden dort 80 gebaut. Das sei anderswo ähnlich und deute darauf hin, dass die Industrie auf eine Fortsetzung der atomaren Stromerzeugung setze. jank