Papier, geduldig

■ Baugenossenschaft mit merkwürdigen Vorstellungen zur Altpapierentsorgung

Das Rundschreiben an die MieterInnen in der Bergerdorfer San-derstraße kam Frithjof Schulenburg gleich spanisch vor. Weil am Müllplatz Stapel nicht abgeholten Altpapiers vergammelten, forderte die Hamburg-Rahlstedter Baugenossenschaft ihre Mitglieder auf, das Papier „wieder einzusammeln, zwischenzulagern und anderweitig zu entsorgen“. Denn es könne „nicht sichergestellt werden, dass das von Ihnen an den Straßenrand gestellte Papier auch wirklich abgeholt wird“.

Genossenschaftsmitglied Schulenburg konnte es kaum glauben, dass für die Altpapier-Entsorgung niemand zuständig sein sollte. Denn die Genossenschaft hatte ihm mitgeteilt, es liege im Ermessen der Unternehmen, welche Wohngebiete sie anführen. Schulenburgs Wohnhaus sei schwer zu finden und die Fahrer der Sammelunternehmen würden stark unter Zeitdruck gesetzt, so dass sie abgelegene Gebiete nur ungern bedienten.

Für Hartmut Limberger von der Entsorgungsfirma A.H. Julius Rhode sieht die Wirklichkeit anders aus. „Wir fahren schon seit gut 30 Jahren Straßensammlungen in Hamburg“, sagt er. Die abgeholten Mengen seien dabei eher wachsend. Gegenwärtig sammle seine Firma in Bergedorf im Rahmen der Vereinbarungen zum Dualen Sys-tem. Dass es Probleme mit der Abfuhr gebe, kann er sich nur mit einer Umstellung der Abfuhrzeit erklären. Statt wie bisher nachmittags werde das Papier seit Mitte Januar bereits ab sieben Uhr morgens abgeholt, woran die MieterInnen wohl nicht gewöhnt seien. knö

Wer Schwierigkeiten mit der Altpapier-Entsorgung hat, kann unter 19 443 die Arge Duales System Hamburg anrufen. Diese bietet Papier-Container, Straßensammlungen und hauseigene Container an.