Zur Bewegung

Die kanadische „Adbusters Media Foundation“ ist ein Zusammenschluss von Globalisierungsgegnern und Herausgeberin des monatlich erscheinenden Adbuster. Das Magazin hat sich zum Ziel gesetzt, die Werbung mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, indem aktuelle Werbekampagnen in selbst kreierten Printanzeigen parodiert werden. Zudem produzieren die „Adbusters“ konzernkritische Fernsehspots, die sie Fernsehsendern kostenlos zur Verfügung stellen, und bieten anderen Gruppierungen kostenlose Hilfe bei der Veranstaltung unterschiedlichster Aktionen durch die Marketingagentur „Powershift“ an (www.adbusters.org).

Die Gruppe „gAffers“ – „green arts federation of oxford“ – ist ein Zusammenschluss von Künstlern, Musikern, Designern und Hausbesetzern. Gemeinsam will man zivilgesellschaftliche Kräfte stärken und die Umwelt verteidigen, insbesondere gegen global agierende Konzerne. Seit 1998 setzen sich die „gAffers“ aktiv mit lokalen Problemen Oxfords, aber beispielsweise auch mit dem globalen Thema der Gefahr durch genmanipulierte Nahrungsmittel auseinander. Konsequenterweise werden von „gAffers“ bei Plakaten und Kostümen, die etwa bei Demonstrationen zum Einsatz kommen, nur recycelte Materalien eingesetzt – der Umwelt wegen (www.gaffers.org.uk).

Dem Dachverband der „Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre“ in Deutschland gehören mittlerweile 33 (konzern-)kritische Gruppierungen an. Seit nunmehr zwanzig Jahren streiten diese in den Hauptversammlungen deutscher (börsennotierter) Konzerne für mehr Umweltschutz und mehr soziale Gerechtigkeit. Motto: „Social Value statt Shareholder Value“. (www.kritischeaktionaere.de).

Gemeinsam mit dem Netzwerk „Kein Mensch ist illegal“ (KMII) werden seit 1999 die Hauptversammlungen der Deutschen Lufthansa vom Dachverband besucht, um die Abschiebung von Flüchtlingen in Flugzeugen der Lufthansa zu attackieren.

Gemeinsam mit der Mitgliedsorganisation „Urgewald“ und dem Menschenrechtsverband „FIAN“ (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk) kämpft der Dachverband auch gegen die Deutsche Bank. Diese vergibt nämlich Kredite für Projekte, die in den Augen der Kritiker jedem Umweltschutzgedanken widersprechen. Und das, obwohl die Deutsche Bank 1992 die so genannte UNEP-Bankenerklärung (United Nations Environment Program) unterzeichneten. Diese Erklärung der Vereinten Nationen beinhaltet die Verpflichtung, Kredite nur für solche Projekte zu vergeben, die den „nachhaltigen“ Schutz der Umwelt garantieren.

Die „Kritischen AktionärInnen von DaimlerChrysler“ wehrten sich auf der Hauptversammlung 1999 insbesondere gegen die Landminenproduktion. Dabei hinterfragten sie auch die finanziellen Anstrengungen DaimlerChryslers, um den Opfern von Landminen zu helfen.

Im vorigen Jahr wehrten sich die „Kritischen AktionärInnen der Deutschen Telekom“ gegen die „soziale Schieflage“ dieses Unternehmens: Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Telekom vernichteten weiterhin Arbeitsplätze, statt einen angemessenen Teil des Unternehmensgewinns für den Erhalt und die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen einzusetzen. Wegen dieser „irrationalen Personalpolitik“ lehnten die Kritiker auch die geplante Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung ab, die sie als sozial unausgewogen erachteten. (Die Liste ließe sich fortsetzen.)

ABIGAIL WEBER