Die Seuche erreicht den Kontinent

Maul- und Klauenseuche in Frankreich bestätigt. Belgien beschließt Importverbot, Verdachtsfall auch in Italien

BERLIN taz ■ Die Maul- und Klauenseuche hat das europäische Festland erreicht. Gestern wurde ein Fall im westfranzösischen Departement Mayenne bestätigt. Ein Verdachtsfall wurde in dem Departement Seine-et-Marne östlich von Paris bekannt.

In dem bestätigten Fall handelt es sich um eine Herde von 114 Rindern, die sofort getötet wurden. Der betroffene Hof liegt etwa 600 Meter von einem Betrieb entfernt, der im Februar Schafe aus Großbritannien importiert hatte – und zwar von einem Hof, bei dem die Krankheit kurz nach dem Verkauf der Tiere ausbrach. Der Verdacht auf Maul- und Klauenseuche im Departement Seine-et-Marne richtet sich gegen drei Schafe. Zudem stehen in Frankreich 18 weitere Herden unter Verdacht.

Der Ausbruch in Frankreich hat die deutschen Behörden in Alarm versetzt. Die Lage sei „sehr, sehr ernst“, sagte der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Alexander Müller.

Nach Angaben der französischen Behörden sind seit Mitte Januar keine Zuchttiere mehr aus Frankreich nach Deutschland gekommen, sondern nur Schlachttiere, die jetzt bereits tot seien. Es habe im Februar und März 19 Rinder- und 63 Schweinetransporte gegeben. Belgien hat ein sofortiges Importverbot für Klauentiere aus Frankreich verhängt. Dem wollte sich die Bundesregierung nicht anschließen, bevor die EU dies nicht gemeinsam beschließt. Über weitere Schritte wie Desinfektionsmaßnahmen an der Grenze zu Frankreich beriet gestern der ständige Veterinärausschuss der EU in Brüssel. BEATE STRENGE

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