: „Das war erschreckend“
■ Flensburg gewinnt und darf im Europacup-Halbfinale auf ein Weiterkommen hoffen, Kiel muss sich gegen Barcelona steigern
Europacup-Vorfreude in Flensburg, Katerstimmung in Kiel: Die Generalprobe für das Halbfinale im europäischen Wettbewerb der Pokalsieger zwischen dem TV Großwallstadt und Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt ist den Fördestädtern vor dem Duell am Sonntag (18.00 Uhr) geglückt. Der THW Kiel dagegen verlor in der Bundesliga vier Tage vor dem Champions League-Halbfinalspiel gegen den FC Barcelona (Sonntag, 15 Uhr) völlig die Orientierung. Die SG Wallau-Massenheim demontierte den Meister vor 5000 Zuschauern in der ausverkauften Ballsporthalle mit 24:15.
Auch Spitzenreiter Flensburg zeigte beim 29:24 gegen GWD Minden Schwächen, die sich vor allem an den häufig konfusen Angriffen festmachen ließen. Erst in der Schlussphase zeigte sich die SG vor 3100 Fans als Souverän der Fördehalle. „Das war ein ganz wichtiger Sieg, sonst hätten wir die Meisterschaft vergessen können“, atmete Flensburgs Manager Dierk Schmäschke auf. Die höchste Saisonniederlage mit dem 23:29 am vergangenen Sonntag in Wetzlar hatte das Team offenbar immer noch nicht verdaut. Dank der Niederlage des direkten Verfolgers TBV Lemgo aber konnte sich Flensburg wieder mit drei Punkten von den Ostwestfalen absetzen.
Beim THW Kiel tobte dagegen Trainer Noka Serdarusic nach dem Spiel. „In der zweiten Halbzeit nur fünf Tore zu werfen, das war erschreckend. Vor allem was die Spieler auf Rechts- und Linksaußen geleistet haben, war schlimm“, haderte er mit all seinen Spielern mit Ausnahme von Torhüter Steinar Ege. „Der hat Weltklasse gespielt. Wir haben so hoch verloren wie noch nie solange ich mich erinnern kann, obwohl unser Torhüter so gut gehalten hat.“ Eine ähnlich gute Leistung müssen die anderen Kieler am Sonntag ebenfalls erbringen, wenn sie gegen den weltbesten Handballverein und Seriensieger in der Champions League, den FC Barcelona, auch nur ein Bein auf die Erde bringen wollen. Dennoch ist Serdarusic optimis-tisch, das sein Team „mehr als 100 Prozent bringt und wir gewinnen werden“. Rainer Fülscher/else
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